Orgelkonzert in St. Gabriel

07. Okt 2012

Herrliche Orgelmusik aus dem Barock und der Romantik präsentierte der Organist Michael Schöch beim dritten Konzert der 16. Internationalen Maria Enzersdorfer Orgeltage.

Michael Schöch ist Pianist und Organist. Sein Klavierspiel prägte das Konzert, mit dem die 16. Internationalen Maria Enzersdorfer Orgeltage am Samstag, 6. Oktober 2012, ihren Abschluss fanden. Knapp fünfzig Zuhörer waren zu diesem wunderbaren Konzert gekommen.

Den Auftakt zu seinem Konzert machte Michael mit Präludium und Fuge c-moll, Op 37/1 von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847). Der Aufbau dieses Werks als Präludium und Fuge verweist auf den Barock, wenngleich die Tonsprache romantisch ist. Schöch trug diese Komposition ruhig und klar vor.

Johann Sebastian Bachs (1685–1750) Triosonate Nr. 5 C-Dur (BWV 529) führte Schöch in einer sehr transparenten Weise vor: Auf den beiden Manualen und mit dem Pedal der Orgel werden drei Stimmen klar unterscheidbar geführt als ob drei verschiedene Instrumente und Musiker zusammenspielten. Auch in den schnellen Sätzen gelang es Schöch, die Stimmen klar und transparent zu halten.

Auch von Bach stellte der Organist eine Orgelversion von Vivaldis Concerto a-moll (BWV 593) vor; ein wunderbares Zeugnis von Bachs Genie und dem Können des Organisten, das Concert Vivaldis auf der Orgel wiederzugeben.

Der Komponist Johann Jakob Froberger (1616–1667) wirkte lange Zeit am Hof in Wien und schuf zahlreiche Werke für Tasteninstrumente und war für die Musik des 18. Jahrhunderts sehr einflussreich. Michael Schöch spielte von ihm das Capriccio III in d-moll.

Mit der Sonate Nr. 2 in F-Dur von Franz Xaver Schnitzer (1740–1785) stellte Schöch ein frühklassisches Werk vor. Schnitzer war Benediktiner in Ottobeuren und komponierte Musik für die liturgischen Anforderungen. Erhalten sind sechs Sonaten von ihm.

Als Abschluss seines Konzerts spielte Michael Schöch das Präludium und Fuge D-Dur „Halleluja“ von Franz Schmidt (1874–1939). Damit zeigte er, dass auch diese spätromantische Musik auf der Orgel in der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel trotz ihrer begrenzten Registerzahl gut spielbar und wirkungsvoll wiedergegeben werden kann.

Christian Tauchner SVD