Neue Kirchturm-Kreuze für St. Gabriel

30. Okt 2013

Wie die Steyler Missionare im Missionshaus St. Gabriel das Erbe bewahren und Weichen für die Zukunft stellen

In schwindelerregender Höhe turnten am 29. Oktober 2013 Arbeiter der Firma Pondorfer aus Dölsach in Osttirol herum und setzten zwei neue Kreuze auf die Turmspitzen der Hl. Geist Kirche von St. Gabriel. Nach fast 100 Jahren waren die alten Kreuze verrostet und der Kirchturmdachstuhl verfault. Eine gründliche Renovierung war dringend notwendig, und sie wurde mit Bravour gemeistert.

 Umfangreiche Umbauarbeiten
Eine Erneuerung erfahren auch andere Bereiche des Missionshauses, das im Jahr 2014 sein 125-jähriges Bestehen feiern wird. Die Kanalanlagen werden saniert und ab Jänner wird der Pfortentrakt von St. Gabriel renoviert werden. Im Jahr 2015 wird in einer zweien Bauphase ein Veranstaltungszentrum mit der historischen Aula als großem Festsaal geschaffen werden. Wesentliche Teile des Nordtrakts, ganze drei Flügel, sind mittlerweile an die Flüchtlingshilfe der Caritas der Erzdiözese Wien vermietet. Anfang des Jahres 2013 wurden Teile des Gebäudes für die Unterbringung von vierzig unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen adaptiert, und das Flüchtlingsheim wurde um zwanzig Sonderbetreuungsplätze erweitert. Der Orden der Steyler Missionare ist froh, einen Teil jenes Raumes für Flüchtlinge zur Verfügung stellen zu können, der vom Orden nicht mehr genutzt wird.

Lebenswelten St. Gabriel
Seit 2012 gibt es den ordenseigenen „Immobilienfonds St. Gabriel“, der die Nutzung und Entwicklung der Gebäude und des Geländes von St. Gabriel vorantreibt. Im Klosterareal sollen Schritt für Schritt die „Lebenswelten St. Gabriel“ entstehen: Ein Miteinander von Ordensleuten, Flüchtlingen, SchülerInnen, MitarbeiterInnen von Betrieben, Büroangestellten und Familien, die hier Wohnungen mieten oder erwerben. Das Grundstück des Ordens, das den Altort von Maria Enzersdorf mit der Südstadt verbindet, soll eine sehr lebendige Brücke der Verständigung und des Miteinanders werden. Für Pater Anton Fencz, der mit 31.10.2013 die Hausleitung als neuer Rektor übernimmt, soll die Gemeinschaft der Steyler Missionare „eine Art Herzschlag“ des Ganzen sein. Damit drückt er die Hoffnung aus, dass die den Steyler Missionare eigene Haltung des Dialoges und der Solidarität mit Bedürftigen das Zusammenleben prägen wird. Hat doch die erst 2012 neu gewählte Generalleitung des Ordens, zu dem weltweit 6000 Ordensmänner gehören, als Motto und Programm für die nächsten Jahre gewählt: „Unter den Menschen, die Letzten zuerst!“

Ordenseigene Einrichtungen
In St. Gabriel wird weiterhin die Verwaltung der österreichischen Provinz und der Europäischen Zone der Steyler Missionare sein. Wesentliche Einrichtungen des Ordens am Standort St. Gabriel sind die Missionsprokur St. Gabriel International und die Filiale der Steyler Bank, der Zeitschriftenverlag St. Gabriel mit seinen Produkten „Stadt Gottes“, „Weite Welt“ und „Michaelskalender“ und das Jugendprojekt Weltdorf St. Gabriel. Darüber hinaus beherbergt St. Gabriel eine Gemeinschaft der Steyler Missionsschwestern und das Altenheim der Ordensprovinz. Derzeit wohnen in St. Gabriel - allen Gerüchten über einen Verkauf oder ein Schließen des Missionshauses zum Trotz - fast fünfzig Ordensmänner und sechs Ordensfrauen. Und die Kreuze, die neu auf die Kirchtürme gesetzt wurden, sollen wieder mindestens 100 Jahre halten.

Franz Helm SVD
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