Unermesslicher Segen

26. Okt 2014

Abtpräses Christian Haidinger OSB bestärkt das jubilierende Missionshaus St. Gabriel auf seinem Weg der Öffnung des Hauses und nennt Solidarität mit Flüchtlingen ein „leuchtendes Zeichen“

Zum Festgottesdienst aus Anlass des 125-Jahr-Jubiläums der Gründung des Missionshauses kamen etwa 500 BesucherInnen nach St. Gabriel. Geleitet wurde die Feier von Abtpräses Christian Haidinger OSB, dem Vorsitzende der Österreichischen Superiorenkonfernz. Er betonte in seinerPredigt, dass das gelebte Zeugnis die Grundform jeder Mission sei. In diesem Zusammenhang nannte er die Aufnahme von Flüchtlingen im Missionshaus St. Gabriel ein „leuchtendes Zeichen“ für andere Ordensgemeinschaften und die Gesellschaft. Seit der Bosnienkrise im Jahr 1992 fanden hier 3.000 Flüchtlinge Aufnahme und Hilfe. Das Haus St. Gabriel der Caritas bietet heute Platz für 140 Flüchtlinge. Im Blick auf die Geschichte der Steyler Missionare in Österreich unterstrich Abt Christian, die gut 2.500 Missionare, die von St. Gabriel in alle Welt gesandt wurden, hätten „unermesslichen Segen und Heil für unzählige Menschen“ gebracht. Heute gelte es nun, sich den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen und aufs Neue das Wort des heiligen Stifters Arnold Janssen erfahrbar zu machen: „Die Verkündigung der Frohbotschaft ist das erste und höchste Werk der Nächstenliebe!“ Die Öffnung des Hauses durch das „Konzept Lebenswelten“ sieht er als eine solche Aktualisierung des Gründungscharismas. 

Auch ganz persönliche Erfahrungen ließ Abt Christian in seine Predigt einfließen. Schon am Anfang seines Ordenslebens habe er Kontakt zu St. Gabriel gehabt. Und eine besondere Erfahrung war es, als P. Andreas Bsteh, der Gründer und Leiter des „Religionstheologischen Institutes St. Gabriel“ ihn als Abt des Stiftes Altenburg besucht und angefragt habe, ob die in St. Gabriel initiierte „Vienna International Christian Islamic Summer School“, ein zweiwöchiger Dialogworkshop für junge Christen und Muslime, in Zukunft im Stift stattfinden könne. Heute, nachdem bereits vier Veranstaltung dieser Art im Stift Altenburg, könne er nur sagen: „Danke für diese mutige Missionierung eines 900 Jahre alten Benediktinerkonventes!“


Der Gottesdienst, der klassisch musikalisch gestaltet war mit der Missa Brevis in G-Dur und den Kirchensonaten in Es-Dur und D-Dur von W.A. Mozart, schloss mit einer Segnung der Räume des generalsanierten Pfortenbaus. Nach achtmonatiger Bauzeit stehen den Ordensmitgliedern hier 27 barrierefreie Wohneinheiten sowie Büro-, Gemeinschafts- und Aussprachräume zur Verfügung. In das Segensgebet schloss Pater Rektor Anton Fencz alle Anwesenden ein und bat um den Beistand Gottes dafür, die Mission Jesu heute lebendig zu erhalten. 


Sehr lebendig wurde es mit dem „Weltchor“, einem internationalen Ensemble aus Steyler Missionsschwestern, Steyler Missionaren und FreundInnen. Sie umrahmten mit schwungvollen Liedern, u.a. aus Ghana und Indonesien, den Festakt in der Kirche und die Agape. Nach einer Präsentation über die Geschichte und die Gegenwart von St. Gabriel sprach Pater Provinzial Josef Denkmayr von einer „Neugründung“ durch das Konzept „Lebenswelten St. Gabriel“. Herr Friedrich Mayrhofer, der Geschäftsführer des Immobilienfonds St. Gabriel, schilderte die Umbauarbeiten und dankte allen beteiligten Firmen, Arbeitern und Handwerkern. Schließlich trat der Bürgermeister der Marktgemeinde Maria Enzersdorf, DI Johann Zeiner, ans Rednerpult, dankte für den Beitrag der Steyler Missionare im Leben der Gemeinde und schloss mit einem herzhaften: „Wir brauchen euch!“


Bei der anschließenden Agape kam es zu vielfältigen Begegnungen zwischen Steyler Missionaren, FörderInnen der Steyler Zeitschriften, WohltäterInnen und FreundInnen. Auch viele ehemalige Seminaristen oder Mitbrüder fanden den Weg ins Missionshaus und zeigten so ihr Interesse und ihre Verbundenheit. Das Fest wurde abgeschlossen durch ein Konzert in der Kirche, mit Angela Amodio und Roman Summereder (beide an der Orgel) und Irene Malizia (Violine), die durch ihr Spiel die Herzen noch einmal höher schlagen ließen.

Franz Helm SVD
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