Pater Winfried Glade SVD (1941-2015)

28. Okt 2015

Der Gott des Lebens hat unseren Mitbruder, Pater Winfried Glade SVD, am 24. Oktober 2015 zu sich gerufen.

Pater Winfried Glade

Pater Winfried Glade wurde am 2. November 1941 in Marburg an der Lahn, Bistum Fulda, Deutschland, als letzter von vier Söhnen seiner Eltern geboren. Seinen Vater verlor er im Krieg. Seine Mutter, Martha, blieb Alleinerzieherin für ihre Kinder.
Er besuchte in seiner Heimatstadt das Gymnasium, wechselte aber nach einem Jahr die Schule und kam 1953 mit dem Wunsch, Missionar zu werden, in das Missionshaus St. Xaver, Bad Driburg, wo schon sein Bruder Willi das Gymnasium besuchte. Nach seinem Abitur 1961 trat er in das Noviziat der Steyler Missionare im Missionshaus St. Gabriel bei Wien ein. Dort legte er nach zwei Jahren die ersten Gelübde ab und absolvierte die ersten zwei Jahre des Theologiestudiums. 1964 setzt er seine Ausbildung zum Priester im Missionspriesterseminar St. Augustin, Deutschland, fort. Am 1. Mai 1967 legte er die Ewigen Gelübde ab und empfing am 23. September die Priesterweihe. Das theologische Lizenziat erlangte er 1968.
Danach inskribierte er für ein Doktoratsstudium an der Theologischen Fakultät Trier und besuchte den Diplomkurs des Liturgischen Instituts. Zusätzlich arbeitete er als Assistent im „Pastoraltheologischen Referat“ des Instituts mit.
1976 promovierte er und wurde Dozent für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Hochschule St. Gabriel. Im Jahr darauf übernahm er die Aufgabe des Prodekans der Hochschule und verblieb in dieser Funktion bis 2009.
Über die Jahre gehörte er mehreren liturgischen Kommissionen und Gremien auf diözesaner und interdiözesaner Ebene an und war immer wieder als Referent für Weiterbildungskurse in Liturgie gefragt. Seine „Meditationen“ zu den geprägten Zeiten des Kirchenjahres sind weithin bekannt geworden.

Zusätzlich zu dieser Tätigkeit war Pater Glade 35 Jahre im Missionshaus für die Gestaltung der Gottes-dienste in all ihrer Vielfältigkeit verantwortlich. Er nahm diese Aufgabe mit großem persönlichem Einsatz wahr, den das biblische Wort „Der Eifer für das Haus des Herrn verzehrt mich“ am treffendsten beschreibt. Besonders engagierte er sich beim Umbau und bei der Neugestaltung der Kirche von St. Gabriel in den 1980er Jahren. Mehrere Jahre betreute er das Hausarchiv und schrieb gelegentlich Beiträge, die der Geschichte St. Gabriels gewidmet waren, für die Maria Enzersdorfer Kulturblätter.
Pater Winfried Glade war ein hilfsbereiter Mitbruder, der im Hintergrund viele kleine Dienste für Einzelne und für die Gemeinschaft leistete. Immer wieder fand er Zeit, sich unserer alten und pflege¬be¬dürftigen Mitbrüder liebevoll anzunehmen.

Im April 2011 übersiedelte er in das Freinademetzheim, unsere Pflegestation im Haus, da seine Gesundheit durch den Einbruch seiner geistigen Kräfte schwer beeinträchtigt war. Sein Zustand stabilisierte sich jedoch dank entsprechender Medikation und der liebevollen Fürsorge unserer Schwestern SSpS und des Pflegepersonals. Im Juli dieses Jahres stürzte er und zog sich einen Bruch des Oberschenkels zu. Trotz einer Operation konnte er seitdem nicht mehr gehen und blieb an den Rollstuhl gebunden. Schließlich wurde er ganz bettlägerig und damit von Tag zu Tag schwächer, bis ihn sein Schöpfer von allem Leiden erlöste.
Möge es ihm geschenkt sein, zusammen mit den Engeln und Heiligen, im himmlischen Jerusalem in die Liturgie des Lobpreises Gottes einzustimmen.
Mit den Mitbrüdern, den Schwestern SSpS und dem Pflegepersonal trauern um ihn seine Schwägerinnen Brigitta und Hildegard, sein Neffe Clemens und deren Familienangehörige.

Dankbar wollen wir am Freitag, dem 30. Oktober 2015, um 14.00 Uhr bei der Eucharistiefeier in der Heilig-Geist Kirche von St. Gabriel unseres Mitbruders, Pater Winfried Glade, gedenken und ihn danach zum Friedhof des Missionshauses begleiten.

P. Rektor Anton Fencz SVD