Übergriffe auf katholische Gemeinden in Zentralindien

03. Feb 2004

Seit fast einer Woche mehren sich die Anschläge auf die christlichen Gemeinden im Staat Madhya Pradesh, Zentralindien, besonders im Distrikt Jhabua, Diözese Jahabua.

Am 11. Januar 2004 wird ein 9-jähriges Mädchen in Jhabua vergewaltigt, ermordet und auf das Grundstück der katholischen Kirche geworfen. Am 13. Januar dringt eine Schlägertruppe in das Grundstück der Kirche ein, greift den Priester an und zerstört den Besitz der Kirche. 12 Priester und einige männliche Jugendliche werden von der Polizei unter dem Vorwand abgeführt, sie in Sicherheit bringen zu wollen. Am 14. Januar bitten mehrere Priester den Innenminister, der sich gerade vor Ort aufhält, um ein Gespräch und werden geschlagen. Am 15. Januar lastet der Innenminister den christlichen Missionaren die Tat an, die sich am 11. Januar in Jhabua ereignet hat. Am selben Tag wird der Mörder des Mädchens, ein Angestellter einer Versicherungsgesellschaft festgenommen. Er gesteht die Tat. Die Behauptung, die christliche Gemeinde sei für die Vergewaltigung und den Mord an dem Mädchen verantwortlich, wird jedoch weiter aufrecht erhalten. Am 16. Januar werden die zwölf Priester aus dem Gefängnis entlassen. In dem Nachbarort Alirajpur werden die Kirche und das Eigentum der Pfarrei in Brand gesteckt. In dem Nachbarort Amkhund werden drei Menschen getötet und viele Menschen verletzt. Die Situation ist sehr angespannt. Viele Menschen wurden überfallen.

Hindu-Fundamentalisten hatten Leute aus dem Nachbarstaat Gujarat geholt, wo Feindseligkeiten gegen christliche Gruppen schon häufiger vorgekommen sind, um mit ihnen durch Massenproteste und falsche Informationen die ohnehin bereits angespannte Atmosphäre weiter aufzuheizen. Sie werden von einer starken Partei unterstützt. In dem Gebiet leben viele Christen, die den Tribals, das heißt der Urbevölkerung Indiens angehören.

In Alirajpur haben die Steyler Missionsschwestern eine Niederlassung. Dort wurde ein Priester verletzt und sein Fahrzeug zerstört. Die Schwestern fühlen sich in ihrem Konvent nicht mehr sicher. Im Distrikt Jhabua haben die Steyler Missionare 10 Niederlassungen. In dem neu errichteten Bistum Jhabua ist der Steyler Missionar Chacko Thottumarickal seit einem guten Jahr Bischof.

ndk