Behörden misstrauen Missionaren

01. Nov 2005

Trotz des neuerlichen "Frühlings" im Verhältnis zwischen der EU und Russland, misstrauen die russischen Behörden ausländischen Kirchenmitarbeitern.

Das berichtet der Steyler Missionar, Pater Eduard Prawdzik SVD. Prawdzik arbeitet als Seelsorger in der russischen Exklave Kaliningrad, dem früheren Königsberg. "Einige unserer Mitbrüder müssen sich alle drei Tage bei den Grenzbehörden melden, ohne dass ihnen die Fahrtkosten dafür erstattet werden", sagt Prawdzik. Er selber weiß noch nicht, ob die Behörden sein jetziges Visum Anfang Juni verlängern. Trotz der neuen politischen Verhältnisse in Russland sind die Behörden noch immer weitgehend mit den selben Mitarbeitern besetzt, die dort schon zu kommunistischen Zeiten gearbeitet haben. Er habe den Eindruck, so Prawdzik, als haben die Behörden Angst vor fremden, westlichen Einflüssen. Die Steyler Missionare würden mit ihrer Arbeit an sozialen Brennpunkten jene Bereiche der russischen Gesellschaft offen legen, an denen der Staat kläglich versage. Das mache das Misstrauen noch stärker.

ndk