Br. Sophronius, Wilhelm Schröer SVD mit 87 Jahre verstorben

04. Nov 2005

Am 3. November 2005 verstarb in St. Wendel nach nur kurzer Krankheit, aber im gesegneten Alter von 87 Jahren, Br. Sophronius, Wilhelm Schröer. Er stammte aus Ahlen in Westfalen.

Am späten Nachmittag des 3. November 2005 verstarb im Marienkrankenhaus in St. Wendel unser treuer und lieber Mitbruder Wilhelm Schröer. Wegen eines Schlaganfalls und eines Herzinfarktes kam er letzte Woche ins Krankenhaus. Sein Körper war so geschwächt, dass er sich nicht mehr erholen konnte. Er entschlief in aller Stille.

Br. Schröer wurde am 1. März 1918 in Ahlen/Westfalen als ältester Sohn der Eheleute Wilhelm und Maria Schröer geboren. Von seinen fünf Geschwistern leben noch zwei Schwestern. Wilhelm kam 1933 als Kandidat nach Steyl, erlernte dort das Schreinerhandwerk, absolvierte von 1936 bis 1938 dort das Noviziat und legte die Ersten Gelübde ab. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen. 1939 kam er zur Wehrmacht und war während des Krieges in Frankreich, Norwegen und Jugoslawien. Erst 1948 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.

Von Sankt Augustin kam er 1949 nach Geilenkirchen, dann wieder zu Kursen für die Meisterprüfung nach Sankt Augustin, und 1950 legte Br. Schröer in Geilenkirchen die Ewigen Gelübde ab. 1952 machte er dann in Köln die Meisterprüfung und wurde nach Steyl in die Schreinerei versetzt. Br. Schröer bekam auf seinen Wunsch hin 1955 seine Bestimmung für Papua Neuguinea. Dieses Land hatte es ihm 49 Jahre lang angetan. Es ist unmöglich alle seine Tätigkeiten, Bauten und Ortswechsel hier aufzuzählen, aber eines ist sicher: Br. Schroer hat unermüdlich, mit sehr großem Einsatz und Sachverstand, mit viel Verständnis für die Einheimischen und mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit unglaublich viel geleistet.

Schon 1955 hat er zusammen mit Br. Roland in Australien eine Baracke in eine Kapelle umgebaut. Englisch sollten sie lernen, aber es war kein Lehrer da. So machten sich die beiden nützlich. Es war der Geist dieser Generation von Missionaren, es war ihr unbeugsamer Wille, dem Aufbau der Kirche ein Gesicht zu geben. 

Br. Schröer baute Pfarrhäuser, Schulen, Schwesternkonvente, Kirchen, Seminare, Hallen und SVD-Häuser; er grub Brunnen und legte Wasserleitungen. Orte seines Wirkens waren u.a. Maiwara, Bogia, Igom, Tanggu, Alexishafen, Kuli im Hochland, Wewak, Minj, Madang, Ulingan, Banara, Megiar und Mikarew. In Mirap hat er eine große achteckige Kirche errichtet; die wohl schönste in der Erzdiözese Madang. 1985 baute er in Mikarew eine Kirche mit 1.600 Sitzplätzen. Ab 1990 hat er nur noch Zeichnungen in seinem Büro angefertigt und die Bauvorhaben begleitet. Das Zeichnen und Entwerfen war seine große Stärke.

Aus dem Schreinermeister ist mit wachsender Erfahrung ein großer Baumeister geworden. Auf seinem Heimaturlaub 2002 erlitt er einen Herzinfarkt, kehrte aber 2003 wieder nach Papua Neuguinea zurück. Im Mai 2004 brach er seine Zelte in Papua Neuguinea für immer ab und kehrte nach Deutschland zurück.

Seit einem Jahr lebte er in der Alten- und Pflegeabteilung des Missionshauses. Er war ein zufriedener, altgedienter Missionar, der auch im Lebensabend seine Erfüllung fand. Seine täglichen Spaziergänge mit P. Schön und seine ebenfalls täglichen Gespräche mit dem gestern verstorbenen Br. Balthasar waren Quellen seines gelungenen Lebens. Br. Schroer hat seine Arbeit im Weinberg Gottes geliebt: Seine Arbeit und sein Leben waren Gottesdienst!

Das Sterbeamt mit anschließender Beerdigung auf dem Klosterfriedhof feiern wir am Montag, dem 7. November 2005 um 14.30 Uhr.

P. Fabian Conrad SVD