Brot, Rosen und die Frage der Frau

05. Dez 2005

Was haben diese drei gemeinsam? Sie alle wurden zur Sprache gebracht, als am 3. Dezember 2005 im Steyler Herz-Jesu-Kloster Sandra Lassak und Sr. Bettina Rupp SSpS zur Tagung "Selbst-los ist die Frau?!" luden.

Der Einwand, ob es sich heute überhaupt noch lohnt feministischen Fragen eine ganze Tagung zu widmen, war schnell beseitigt. In ihrem Einführungsvortrag machte Sandra Lassak (Projekt MaZ) deutlich, dass wir Frauen "so befreit noch längst nicht sind". Sonia Parera-Hummel (VEM) stellte einige Frauenschicksale in Gesellschaft und Kirche des afrikanischen und asiatischen Raumes vor. Dass diese Geschichten der Unterdrückung auch hier bei uns in Europa geschrieben werden, verdeutlichte Sr. Benedikta Böckelmann SSpS (Solwodi), die in ihrem Vortrag über die erschreckende Realität des Frauenhandels in unseren Breiten informierte. Auch die Ausführungen über die Rolle der Frau in alttestamentlichen Zeiten, belegt an einigen Beispielen aus der Bibel, von Sr. Annemarie Reisch SSpS gewährten neue Einblicke.

Neben aller Betroffenheit, Erschütterung und Wut, wurde aber auch deutlich, dass Frauen für Leben, Wandlung und Vertrauen wider alle Hoffnungslosigkeit stehen. "Frauen jammern nicht, sie handeln", so Sr. Annemarie. In solidarischer Schwesterlichkeit stehen sie gestern, heute und morgen gegen Unrechtsstrukturen auf. "Jede/r ist aufgefordert Stellung zu beziehen.", ermutigte Sandra Lassak. In diesem Sinne erweiterte die Tagung nicht nur einen Blick für die Lebenswirklichkeiten von Frauen in den verschiedenen Kulturen und Gesellschaften, sondern überprüfte auch die eigene Position und lud zum Handeln ein. So endet der Tag schließlich mit einer Abschlussliturgie und der gesungenen Forderung "Gebt uns Brot und Rosen."

ndk