P. Josef Reuters SVD überraschend verstorben

03. Jul 2005

Am 1. Adventssonntag verstarb P. Josef Reuters (88) nach einem schweren Herzinfarkt auf der Intensivstation des Marienkrankenhauses St. Wendel . Es war ein vornehmer, liebenswürdiger Mitbruder, der seine vielfältigen Talente bescheiden in den Dienst der Gemeinschaft stellte.

P. Josef Reu­ters wurde am 8. Februar 1917 als fünf­tes von sechs Kindern der Ehe­leute Hubert und Eli­sa­beth Reu­ters geboren. Zwei Geschwis­ter ver­star­ben jung. Die vier Jun­gen muss­ten tüch­tig in der vät­er­li­chen Land­wirt­schaft anpa­cken. Schon 1929 - als zwölfjäh­ri­ger - kam Josef als Schüler nach Steyl/NL.

Sein weite­rer Werdegang spiegelt die Tur­bulen­zen in der Zeit des Natio­nalso­zialis­mus wider. Am 1. Mai 1936 begann er als „Aus­landsdeut­scher“ das Novi­ziat in St. Gabriel/Mödling/Wien. Drei Monate spä­ter wurde die­ses im St. Richard College in Hadzor in Eng­land fortge­setzt. Im Jahre 1938 konnte er die Gym­nasi­al­studien in Steyl mit dem Abitur abschließen. Im sel­ben Jahr legte Josef die ers­ten Gelübde in St. Augus­tin bei Bonn ab.

1939 musste er zum Reichs­arbeits­di­enst und wurde bei Pio­nier­arbei­ten im Polenfeldzug ein­ge­setzt. Ent­las­sen aus dem Arbeits­di­enst konnte er von Dezember 1939 bis März 1941 in St. Augus­tin Philosophie und auch zwei Semes­ter Theo­logie studie­ren. Er wurde dann 1941 zum Mili­tär einbe­ru­fen und im Osten als Sani­tä­ter ein­ge­setzt. Im Mai 1944 geriet er in rus­si­sche Gefan­genschaft.

Erst 1948 kehrte er aus der Gefan­genschaft zurück und konnte 1950 end­lich sein Theo­logie­studium been­den. Es muss eigent­lich nicht erwähnt wer­den, dass er in vier Jah­ren Kriegsgefan­genschaft gehungert, gefroren und gelit­ten hat. Die Zei­ten waren hart, aber mit einigen sehr wertvol­len Weg­genos­sen aus die­ser Zeit hatte er noch bis ins hohe Alter Kon­takt.

Am 24. Sep­tember 1949 wurde er zum Pries­ter geweiht. Sein ers­ter Ein­satz als Leh­rer war im Mis­si­ons­haus St. Xaver in Driburg in den Jah­ren 1950/51. Dann wurde er 1951 nach St. Josef/Geilen­kir­chen ver­setzt und war in den ers­ten Jah­ren Fahr­student an der Univer­si­tät Köln und machte seine Referendar­ausbildung am Kai­ser-Karl-Gym­nasium in Aachen. Josef erwarb mit dem Abschluss die­ses Bildungs­gan­ges die Lehrbefähigung für kath. Reli­gion, Philosophie, Eng­lisch und Latein.

Von 1961 bis 1984 war er Leh­rer am Gym­nasium St. Xaver in Driburg. Von 1967 bis 1989 machte er regelmäßige Aus­hilfen in den Pfar­reien Sande­beck, Erpen­trup, Lange­land und Grevenha­gen. Von 1983 bis 1989 war er Rek­tor in Bad Driburg. Danach wurde Pater Reu­ters zum krea­tiven Ruhe­ständ­ler als Orga­nist, Kan­tor und Seelsor­ger im Mis­si­ons­haus St. Arnold, Neuen­kir­chen (Kreis Steinfurt).

Im August 2005 ging er auf eige­nen Wunsch in das Senioren­heim des Ordens nach St. Wen­del/Saar­land. Er ver­stab er am 27. November 2005 im Kran­ken­haus St. Wen­del nach einem Herz­infarkt.

svd