Br. Reinhard Berkemeier SVD verstorben

Gott hat seinen treuen Diener, unseren lieben Mitbruder Reinhard Berkemeier in das Land der Verheißung, des Lichtes und des Friedens gerufen.

Heinrich Berkemeier wurde am 9. September 1916 in Essen-Dellwig, Diözese Essen geboren. Er war der Sohn der Eheleute Theodora und Peter Berkemeier. Neun Kinder zählte die Familie, sein Vater war Stellwerkmeister.

1934 wurde Heinrich als Postulant im Missionshaus St. Michael in Steyl aufgenommen und am 8. September 1935 eingekleidet. Hier legte er zwei Jahre später seine Ersten Gelübde ab. "Die Zeit, die ich als junger Bruder in Steyl erleben durfte, dauerte aber nicht lange", schreibt Br. Reinhard in seiner Vita. Im April 1938 wurde er in den Arbeitsdienst einberufen. Es folgten die schweren Kriegsjahre, in denen er zuerst Richtung Frankreich gesandt wurde, danach nach Polen und Russland und nach drei Jahren wieder in den Westen nach Luxemburg und Belgien. Mit der Entlassung aus der Gefangenschaft im Juli 1945 endete für Br. Reinhard der Krieg. "Fast 8 Jahre waren vergangen und ich konnte endlich wieder den Waffenrock mit dem Talar tauschen." Fünf Jahre später, am 8. September 1950 konnte er schließlich in Sankt Augustin seine Ewigen Gelübde ablegen.

Br. Reinhard erlernte das Schneiderhandwerk, das er sein Leben lang ausübte. Bis 1954 lebte er in Sankt Augustin, wechselte dann nach Steyl und ging 1961 für 13 Jahre nach St. Josef, Geilenkirchen. 1974 zog er wieder nach Steyl. In all den Jahren war er auch als Sakristan in den verschiedenen Gemeinschaften tätig.

Br. Reinhard war ein lebensfroher Mensch, heiter und gesellig. Er liebte die Musik und spielte selbst die Tuba. Mit Freude wirkte er im Schülerorchester von Geilenkirchen und in der Blaskapelle von Steyl mit. Und wer ihn einmal in den letzten Jahren in St. Michael oder St. Gregor besuchte, der kam nicht daran vorbei, von seiner Begeisterung für Steffi Graf zu sehen und zu hören. Als großer Fan sammelte er Fotos und Zeitungsartikel. Steffi Graf hätte sich sicher gefreut, einen so treuen Fan kennen gelernt zu haben.

In den letzten Monaten seines Lebens litt Br. Reinhard an Krebs. Trotz der Krankheit, die ihn zeichnete, war er bis zuletzt guter Dinge und behielt seine strahlend, positive Lebenseinstellung. Am späten Abend des 5. Mai 2006 verstarb Br. Reinhard.

Wir sind dankbar für sein Leben unter uns und für alles was er, Br. Reinhard, für das Reich Gottes getan hat. Wir halten ihn als einen liebenswürdigen Mitbruder in Erinnerung. Gott hat ihm eine Wohnung vorbereitet. Möge seine Heimkehr die Erfüllung seines Lebens sein.

Am Mittwoch dem 10. Mai wollen wir um 15 Uhr in einer Eucharistiefeier in der Steyler Unterkirche für das Leben von Br. Reinhard Berkemeier danken. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.