"Deutschland braucht missionarische Christen"

23. Okt 2006

Afrika/ Deutschland - Einen starken Impuls zur Mission in Deutschland gab Bischof Franklyn Nubuasah SVD am Samstag in München: "Uns Afrikanern macht das fehlende missionarische Bewusstsein in Deutschland große Sorge. Es gilt, die Christen hier zu ermutigen, ihren Glauben wieder neu zu bekennen. Er muss von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Die Kette darf nicht unterbrochen werden."

Der Koordinator für HIV/Aids der Südafrikanischen Bischofskonferenz betonte am Vorabend des 80. Weltmissionssonntags während der Heiligen Messe in München-Haidhausen: "Ich komme als Botschafter aus einem Land, in dem fast jede Familie von Aids betroffen ist. Unzählige - das habe ich selber auf meinen Reisen gesehen - sterben tagtäglich an dieser Pandemie, und wir müssen dringend einschreiten und helfen."   

Noch dringlicher als der Kampf gegen Aids sei allerdings "der Kampf um das Überleben des Glaubens", erklärte der Bischof den Gottesdienstbesuchern in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist. "Ich habe mich in diesen Tagen davon überzeugt: München braucht dringend Missionare. Deutschland braucht missionarische Christen."  

Bischof Nubuasah gestand, dass er selbst "mit einem besonderen Virus" infiziert sei. "Dieser Virus greift auf unserem Kontinent um sich. Er hat mein Leben verändert und das Leben vieler. Dieser Virus heißt: Hoffnung - Hoffnung, dass in dieser Gemeinde wieder junge Menschen leben und mitarbeiten werden; Hoffnung, dass der Glaube in Europa wieder aufblühen wird", fuhr der Oberhirte fort, der aus Ghana stammt.   

Bischof Franklyn Nubuasah empfing 1980 die Priesterweihe und erhielt seine Missionsbestimmung für Botswana. 1998 wurde er zum Apostolischen Vikar von Francistown in Botswana ernannt, das aus Teilen der Hauptstadtdiözese Gaborone im Norden des Landes errichtet wurde.

ndk