P. Ferdinand Demes SVD (77) unerwartet verstorben

13. Dez 2006

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb P. Ferdinand Demes in seiner Heimat am 12. Dezembers 2006. Gesundheitlich war er schon länger angeschlagen.

Am Abend des 12. Dezembers rief der Gott des Lebens unseren Mitbruder P. Ferdinand Demes zu sich in die Fülle des Lebens. Dass er mitten im Advent so kurz vor Weihnachten heimgehen sollte, hatte sich zu Beginn des Jahres angedeutet. P. Demes hat seinen sehr persönlichen Advent erleben dürfen. Nach einer schweren Herzoperation im vergangenen Februar begann eine lange und schwierige Regenerationsphase, deren Ende immer mit Weihnachten in Verbindung gebracht wurde. So lernte er Schritt für Schritt, mit Geduld und Ausdauer auf ein gutes Ende zu warten. Er freute sich über jedes noch so kleine Besserwerden. Er hoffte, dass er an Weihnachten wieder bei vollen Kräften sein würde. Dass sich sein Wunsch und seine Sehnsucht, in seiner Heimat Stadtlohn die letzte Ruhestätte zu finden, dann so schnell erfüllen würde, hat ihn und uns alle dann doch überrascht. Der Weg nach Hause hatte mit der Goldenen Hochzeit eines Klassenkameraden zu tun. Schon während der Feier machte sich eine schwere Lungenentzündung bemerkbar, die ihn dann ins Krankenhaus führte. Fast eine Woche verbrachte er im Tiefschlaf. Am Tage seines Todes durfte er noch einmal wach werden und sich von seinen Lieben verabschieden.

P. Demes wurde am 22 April 1929 in Stadtlohn (Münsterland) geboren. Nach Abschluss der Volksschule erlernte er das Malerhandwerk. 1947 wurde er Missionsschüler bei den Steyler Missionaren in St. Arnold (Rheine). Im Missionshaus St. Xaver (Bad Driburg) machte er 1953 das Abitur. Von dort ging er in das Noviziat der Steyler Missionare nach St. Augustin (bei Bonn), wo er 1955 die ersten und 1961 die ewigen Gelübde ablegte. Die Priesterweihe empfing er am 29. Oktober 1961 in St. Augustin.
Als Neupriester ging er in die Heilig-Geist-Kuratie in Berlin. Schwerpunkte der dortigen Arbeit waren Jugendpastoral und die Filmarbeit in der Seelsorge.

Am 16. Dezember 1968 übernahm er die Stadtpfarrei St. Hedwig in München. Am 1. Februar 1971 wurde er mit dem Aufbau der Diözesanstelle für audiovisuelle Medien im Erzbischöflichen Ordinariat München-Freising beauftragt, deren Leiter er von 1972 bis 1984 war. Über die Erzdiözese hinaus arbeitete er in Gremien der bayrischen und der anderen deutschen Diözesen und im Katholischen Filmwerk (Frankfurt) mit.

Ab 1972 gründete und leitete er im St. Pius-Kolleg das Institut für Medienpädagogik und Mediendidaktik der Steyler Missionare, das u. a. Mitbrüdern aus Übersee Kenntnisse im technischen Umgang mit audiovisuellen Medien und ihre Verwendung in der Pastoral vermittelte. Durch seine Ideen und Anregungen entstanden die beiden Spielfilme über Arnold Janssen und Maria Ward.

Ab 1978 betreute er das Altenheim der Maria-Ward-Schwestern in Buchendorf, wo er gleichzeitig als Seelsorger in der Pfarrei St. Benedikt, Gauting mitarbeitete. Buchendorf gilt als Filiale von St. Benedikt. 

Von 1999 bis 2001 war er Rektor der SVD-Gemeinschaft im St. Pius-Kolleg. Er übernahm diese Aufgabe von P. Rudolf Velten, der aus Gesundheitsgründen zurücktreten musste. 

Ab Sommer 1969 begann für ihn eine Seelsorge der besonderen Art. Von einigen Unterbrechungen abgesehen, verbrachte er seine Ferien als Kurseelsorger auf der Insel Spiekeroog. Begeistert erzählte er immer wieder von diesen Erfahrungen und wertete sie als eine moderne Art der Missionstätigkeit.

Mit P. Demes ist ein lebensfroher Mensch und Mitbruder von uns gegangen. Bekannt und geschätzt waren sein Humor und sein unkompliziertes Wesen. Versehen mit einem großen Herzen zeigte er sich großzügig und sensibel für das Schicksal der Mitmenschen. Er beeindruckte durch seine Art, Eucharistie zu feiern und das Wort Gottes zu verkündigen. Großen Wert legte er darauf, in Theologie und Politik auf dem aktuellen Stand zu sein.

Die Beerdigung findet am am 16. Dezember 2006 um 10.00 Uhr in Stadtlohn statt. Anschließend feiern wir das Requiem in der Pfarrkirche St. Otger von Stadtlohn. 

P. Hermann Puhl SVD