P. Helmut Karrer SVD, Chile-Missionar, unerwartet mit 64 Jahren verstorben

03. Jul 2006

"Was einer ist, was einer war, im Tode wird es offenbar!” Auf das Leben von P. Helmut Karrer trifft dieses Wort ganz zu.

Als P. Helmut Karrer am Morgen des 1. Juli 2006 nicht zum gemeinsamen Frühstück der Kommunität erschienen war, schaute sein Rektor, Graziano Beltrami SVD, nach ihm. Helmut lag tot im Bett. Nach Aussagen des Arztes war er 2 bis 3 Stunden vorher ruhig und friedlich eingeschlafen.  

P. Helmut war ein stiller Mensch, der ohne großes Aufsehen zu machen, seinen Weg ging und seine Arbeit tat. So schildert ihn sein Provinzial Carlos del Valle SVD, der zurzeit in Rom auf dem XVI. Generalkapital der Steyler Missionare ist:

"Ein guter Mensch hat uns plötzlich verlassen, ein vorbildlicher Ordensmann, ein eifriger Missionar und unermüdlicher Seelsorger … Im Laufe der vielen Jahre haben wir ihn erfahren als Bruder und Freund. Es wird uns sehr fehlen in der Ausbildungsgemeinschaft und in der Pfarrei von Los Angeles! Wir hatten uns so gewöhnt an seine schweigsame aber wirksame Gegenwart, an seine Nähe und Sorge immer für andere – nie für sich. Er war ein Mensch, der sich leicht selber vergaß, vor allem in seiner missionarischen Hingabe für die anderen. Wir fühlten in Helmut fast eine Scheu, auch einmal an sich selbst zu denken oder etwas für sich selber zu tun, für sein eigenes Wohl und seine Gesundheit zu sorgen. Ganz im Gegenteil, er schonte sich nicht, wenn es um seine Arbeit ging – weder in der Verwaltung noch in der Seelsorge!  

In Helmut ist ein Strahl der Güte Gottes auf uns alle gefallen, die wir mit ihm lange Jahre zusammen sein durften in den Pfarreien S. Vicente, Osorno, El Pinar, Chacayal - und in unseren SVD-Gemeinschaften, vor allem in den Schulen. Helmut war da, tat Gutes in aller Stille – auch uns tat er gut! Seine Güte wird uns fehlen!"  

Helmut Karrer stammt aus Kißlegg, Allgäu. Als Zwölfjähriger kam er zu den Steyler Missionaren nach St. Johann, Aulendorf-Blönried; 1958 nach St. Wendel, wo er 1963 mit dem Abitur abschloss. Danach begann er das Noviziat in Sankt Augustin, legte dort seine Ersten (1965) und Ewigen (1969) Gelübde ab. Am 13. Dezember 1969 empfing er im Missionshaus St. Johann, Aulendorf-Blönried, die heilige Priesterweihe.  

Sein missionarischer Auftrag führte ihn nach Chile (1971), wo er in verschiedenen Pfarreien in der Seelsorge und in der Verwaltung arbeitete, immer treu und gewissenhaft, ohne großes Aufsehen zu machen. Ständige und freudige Dienstbereitschaft kennzeichnet seinen missionarischen Dienst in Chile. Wir sind ihm dafür dankbar.

 

Die Steyler Missionare danken auch seinen Angehörigen, seinen Freunden und Wohltätern für das Geschenk dieses Missionars. Mit ihm waren auch sie alle Missionare des Göttlichen Wortes in Chile.

Gerd Lesch SVD