P. Ludwig Fischer SVD (90) verstorben

13. Apr 2006

Er war ein einfühlsamer, stets korrekter und freundlicher Lehrer und Erzieher.

P. Ludwig Fischer starb unerwartet in den ersten Stunden des Gründonnerstages, am 13.04.2006, im Missionshaus St. Arnold. Nur ein hartnäckiges Unwohlsein während der letzten Tage hatte schon etwas die körperliche Schwächung des 90-jährigen Mitbruders angekündigt. Geistig war er bis zuletzt in guter Verfassung.

Der Verstorbene wurde am 23.11.1915 als drittes von vier Kindern des Schneidermeisters Ludwig Fischer und seiner Ehefrau Josefa in Nordwalde geboren. Die ersten drei Jahre des Gymnasiums absolvierte er auf der Rektoratsschule in Nordwalde. Durch Kontakte seiner Eltern mit Steyler Missionaren wurde im jungen Ludwig das Interesse am Ordensberuf geweckt. 1929 wechselte er deshalb als Schüler nach Steyl, Niederlande, wo er auf dem St. Michaels-Gymnasium studierte und das Abitur machte. 

1935 begann Ludwig Fischer das Noviziat bei den Steyler Missionaren in Rheineck, Schweiz. Philosophie und Theologie studierte er an den ordenseigenen Hochschulen in Mödling bei Wien und in Sankt Augustin sowie an der theol. Fakultät der Universität Eichstätt. Das Theologiestudium musste Ludwig Fischer unterbrechen, um den Arbeitsdienst in Pommern zu absolvieren. Daran schloss sich für ihn die Teilnahme am Polenfeldzug an. Nach dessen Beendigung konnte er das Theologiestudium in Sankt Augustin wieder aufnehmen. 

Die Priesterweihe empfing P. Fischer am 27.4.1941 in St. Augustin. Es folgten vier Jahre Militärdienst als Sanitäter bei der Luftwaffe im Westen. Seelsorgliche Tätigkeit war den Sanitätssoldaten verboten; doch hatte er viele Möglichkeiten zum priesterlichen Dienst an den Verwundeten und Sterbenden. Im September 1945 wurde P. Fischer aus dem Militärdienst entlassen. Sein Weihekurs wurde nach St. Augustin gerufen, um dort beim Wiederaufbau des Missionspriesterseminars mitzuhelfen und das Theologiestudium zu vollenden. Danach war er ein halbes Jahr lang als Kaplan in Steinenbrück, Bensberg, eingesetzt.

Ein Zweitstudium für die Fächer Deutsch, Philosophie und Religion absolvierte P. Fischer an den Universitäten in Münster und Köln, wo er 1954 als Externer die Examina ablegte. P. Fischer wirkte ab 1947 als Lehrer, Schulleiter und Erzieher 27 Jahre am Aufbaugymnasium der Steyler Missionare St. Josef, Geilenkirchen. Als diese Schule für Spätberufene 1975 aufgelöst wurde, siedelte er nach St. Arnold um und war am hiesigen Arnold-Janssen-Gymnasium bis 1983 im Unterricht tätig. Seit diesem Jahr lebte er als Ruheständler hier im Missionshaus St. Arnold. Im vergangenen Jahr konnte er bei relativ guter Gesundheit sein 90. Lebensjahr vollenden.

Das Requiem für den Verstorbenen halten wir am Dienstag, dem 18. April 2006, um 14.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses; anschließend folgt die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof. 

P. Helmut Stadermann SVD