Steyler Klosterbier beim Bahnhofsfest in Nettetal-Kaldenkirchen

18. Aug 2006

Seit 130 Jahren sind die Steyler Missionare in Kaldenkirchen - ein Ort an der deutsch-niederländischen Grenze, der in diesem Jahr mit sehr unterschiedlichen Veranstaltungen seine traditionsreiche Geschichte feiert.

Neben der urkundlichen Ersterwähnung vor 800 Jahren und der Verleihung der Stadtrechte vor 150 Jahren stand mit dem Bahnhofs- und InnenstadtFest am zweiten Wochenende im August 2006 ein weiteres wichtiges Ereignis Kaldenkirchener Stadtgeschichte im Mittelpunkt: die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Viersen-Kaldenkirchen-Venlo im Jahre 1866 und die Errichtung des Bahnhofes - also vor 140 Jahren.  

Neben alten "Dampfrössern" und historischen Eisenbahn-Wagen auf dem Gelände des alten (Güter-) Bahnhofs bot die Innenstadt ein StadtFest mit mittelalterlichem Markt für Groß und Klein.   

Da durften auch die Steyler Missionare nicht fehlen. Im Vorhof der Niederlassung St. Vinzenz auf der Bahnhofstr. 9 kamen viele Freunde und Interessierte zum Zelt. Sie genossen bei gutem Wetter das Steyler Klosterbier und informierten sich über die Arbeit der Steyler in Kaldenkirchen und weltweit.  

Auch der Steyler Zauberpater Hermann Bickel war zum Fest gekommen und begeisterte durch seine Zauberkünste Jung und Alt.

 

130 Jahre Steyler Missionare in Kaldenkirchen

Die Nähe des grenznahen Ortes Steyl (heute Stadt Venlo) zu Kaldenkirchen wußte auch der Gründer der Steyler Missionare, der heilige Arnold Janssen (1837-1909), als Vorteil für seine Ordensgemeinschaft zu nutzen.

Nachdem er in Steyl an der Maas im September 1875 ein Misssionshaus für die Ausbildung katholischer Missionare in Übersee eröffnet hatte, versandte er an die Freunde und Förderer in Deutschland über "Kaldenkirchen" viele Tausend Briefe und Päckchen mit Zeitschriften und Kalendern unter dem Absender "Druckerei Steyl, Post Kaldenkirchen". Dazu hatte er bereits Anfang 1876 zwei Räume in Kaldenkirchen gemietet - gleichsam als erste Filiale von Steyl.

Für seine vielen Reisen nutzte Arnold Jansen gerne die Eisenbahn und den Bahnhof in Kaldenkirchen. Von hier aus brachen auch die beiden ersten Steyler Missionare in die Mission nach China auf: der heilige Joseph Freinademetz und Johann Baptist Anzer, der später Bischof wurde.

Bis weit in die 60er Jahre im letzten Jahrhundert kamen viele Schüler und Auszubildende aus ganz Deutschland mit der Eisenbahn über "Kaldenkirchen" nach Steyl. Dort besuchten sie das Deutsche Auslandsgymnasium oder wurden in den Werkstätten des Missionshauses in unterschiedlichen Berufen ausgebildet - und fuhren über "Kaldenkirchen" in die Ferien nach Hause.

Eine große Anzahl der in Steyl ausgesandten Missionare (Patres, Brüder und Schwestern) ist mit der Eisenbahn vom Bahnhof Kaldenkirchen aus zu ihren Einsatzorten in alle Welt abgefahren.

ndk