Br. Eberhard (Theophil) Englerth SVD verstorben

11. Mär 2007

Im Seniorenheim des Missionshauses St. Wendel verstarb am 11.03.2007 Br. Erberhard Englerth im Alter von 91 Jahren.

In der Nacht zum Sonntag, dem 11. März 2007, gegen 01.50 Uhr ist Br. Eberhard in aller Ruhe in das Reich des ewigen Vaters heimgegangen. Das hohe Alter und ein schmerzhafter Blasenkrebs forderten nach langem Leiden ihren Tribut.

Br. Eberhard, mit zivilem Namen Theophil Englerth, wurde am 15. Juni 1915 als jüngstes von acht Kindern der Eheleute Georg und Anna Englerth in Stuttgart/Bad-Cannstatt geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Kupferschmied. 1936 wurde Theophil zum Arbeitsdienst eingezogen und 1937 zur Ableistung seiner Wehrmachtsdienstpflicht. Durch den Ausbruch des Krieges musste er beim Militär bleiben und machte 1940 einen Sanitätskurs in Soisson in Frankreich mit anschließender Prüfung. Dieser sollte sein späteres Leben erheblich beeinflussen. 

Im Jahr 1940 heiratete Theophil Englerth. Im Februar 1944 kam ein kleiner Junge zur Welt. Mutter und Kind kamen bei Bombenangriffen im Herbst 1944 in Stuttgart ums Leben. 

Theophil war während des Krieges in Frankreich und später dann in Russland eingesetzt. Mit erfrorenen Füßen musste er sich selbst schon 1942 in Lazarettbehandlung begeben, war aber danach bis Kriegsende als Sanitätsfeldwebel tätig. Schließlich kam er nach russischer Gefangenschaft 1947 nach Hause. Von dieser Zeit an bis zu seinem Eintritt in die Steyler Missionsgesellschaft in St. Johann 1953 war er bei der Deutschen Post tätig. Der Beamte auf Lebenszeit hatte während der Kriegsjahre P. Zimmerer SVD kennen gelernt, der dann auch den Witwer auf seinem Weg zu den Steylern begleitete.

Die Ersten Gelübde legte Br. Eberhard 1955 in St. Wendel ab; die Ewigen dann 1961 ebenfalls in St. Wendel. Schon in diesem Jahr wurde ihm die Verantwortung über die Krankenabteilung des Hauses übertragen. 

Br. Eberhard war während seines gesamten Ordenslebens immer in der Krankenpflege tätig gewesen. Hier kam ihm seine überreiche Erfahrung aus den Kriegsjahren zugute. Dennoch legte er 1958 bei der Gesundheits- und Veterinäraufsicht der Oberstadtdirektion Köln eine Prüfung als Krankenpfleger ab. 

Br. Eberhard war ein sehr sorgfältiger Mensch, so hat er den Werdegang seines Lebens lückenlos dokumentiert hinterlassen. Aus diesen Originalpapieren geht hervor, dass er an einigen krankenpflegerischen Weiterbildungen bis zum Ende der 60er Jahre teilgenommen hat.

Bis 1984 leitete er das heutige Seniorenheim im Missionshaus St. Wendel. In der Zeit danach half er noch lange bei den Nachtwachen mit. In den letzten Jahren ertrug er selbst geduldig den Krankenstand.

Viele Mitbrüder und auch die ehemaligen Internatsschüler haben ihm umsichtige und liebevolle Pflege zu verdanken. Br. Eberhard war ein ruhiger, diskreter, stets freundlicher und sehr frommer Mitbruder. Gott wird ihm all das vergelten, was er in seinem Leben im Dienst für andere getan hat.

Das Requiem feiern wir am Mittwoch, den 14. März 2007, um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel; anschließend geleiten wir Br. Eberhard zu seiner letzten Ruhestätte auf den Klosterfriedhof.

P. Fabian Conrad SVD