P. Josef Schmitz in St. Wendel verstorben

18. Aug 2007

Der Musiker Josef Schmitz verstarb am Samstag, den 18. August 2007, nach langer Krankheit im Seniorenheim St. Wendel.

Am 18. August 2007 gegen 14.40 h verstarb in aller Stille unser lieber Mitbruder P. Josef Schmitz nach einem langen und schweren Leidensweg im Alter von 74 Jahren im Seniorenheim des Missionshauses St. Wendel. Gott möge seiner Seele die wohlverdiente Ruhe geben!

Er wurde am 08. März 1933 in Obersteinebach im Westerwald geboren. Ein gut katholisches und bescheidenes Elternhaus prägte ihn für sein Leben. Zu den Steyler Missionaren kam er durch einen Bruder seines Vaters, P. Josef Schmitz, sen., der während des 11. Weltkrieges als Seelsorger in seinem Heimatdorf tätig war. 1946 ging es dann auf einem Lastwagen mit Holzvergaser und fünf anderen Jungen Richtung Bad Driburg in das Missionshaus St. Xaver, um die gymnasiale Schulzeit dort zu beginnen. Dieser Ort wurde dann auch - trotz anderer Pläne - Josef Lebensbestimmung und -aufgabe. 1953 machte er dort sein Abitur. Schon früh zeigte sich seine außerordentliche Begabung für die Musik; er spielte die Orgel in der Kirche und war in verschiedenen Chören, Blaskapellen und im Schulorchester tätig. Es folgte das Noviziat und die philosophischen und theologischen Studien in St. Augustin. Schließlich wurde er 1959 dort zum Priester geweiht. Sein großer Wunsch war es, in den Philippinen oder in Indonesien als Missionar zu wirken. Dieser wurde ihm aber nicht erfüllt. Zunächst sollte er einmal Musik studieren. Aber auch dazu kam es nicht.

Die Notsituation in St. Xaver drängte ihn in den Lehrerberuf; auch war er schon gleich in die Leitung des dortigen Internates involviert. 1963 schickte man ihn nach Münster, um Latein, kath. Religionslehre und Pädagogik zu studieren. Es ging bei der Wahl dieses Studienortes hauptsächlich darum, deutsche Ordensleute in das neu errichtete Arnold-Janssen-Kolleg zu holen, die den Studenten aus Übersee bei der Integration helfen sollten. Münster bot aber keinerlei Möglichkeit, Musik zu studieren, dabei hatte sich Josef gerade darauf so sehr gefreut. Schon 1968 bestand er erfolgreich das zweite Staatsexamen und kehrte nach Bad Driburg zurück. Dort übernahm er die Internatsleitung und ein gerüttelt Maß an Unterrichtsstunden.

Natürlich blieb die Musik ein ganz wichtiger Aspekt in seinem Leben. Mit der ihm eigenen Unternehmungslust übernahm er all diese Aufgaben und rieb sich auf. 1978 bekam er einen heftigen gesundheitlichen Dämpfer und war von dieser Zeit an herzkrank. Josef musste die Internatsleitung abgeben. Er arbeitete bis zu seiner Pensionierung 1996 "nur" noch als Lehrer. Aber auch danach war er in der Schulseelsorge tätig. Er kümmerte sich in diesen Jahren um die Kurseelsorge und die sonntäglichen Gottesdienste in der Missionshauskirche. Neben all seinen seelsorglichen Tätigkeiten wurde ihm auch noch das Amt des Rektors von St. Xaver übertragen. Josef war ein wirklich ernsthaft und opferbereit arbeitender Diener des Göttlichen Wortes. Nichts war ihm zu viel. Seine liebenswürdige Art haben viele Menschen schätzen dürfen; sie haben ihn als Mitbruder, Freund, Schüler und Eltern erlebt. Sechs Wochen vor seinem 70. Geburtstag erlitt er einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nie mehr wirklich erholte. 2003 kam Josef dann nach St. Wendel ins Seniorenheim. Die letzten vier Jahre seines Lebens waren ein von Krankheit geprägter Leidensweg, den er nach menschlichem Ermessen so nicht verdient hatte: Aber was wissen wir schon? Gott hat seine Wege, und wir vertrauen ihm, dass es die richtigen sind! Ein ganz besonderes Leben im Dienst an der Botschaft unseres Herrn ist zu Ende gegangen. Trauern wir nicht, sondern sind wir dankbar für einen solchen Mitbruder, Freund und Menschen, der nun seinen Platz beim himmlischen Hochzeitsmahl gefunden hat!

Das Requiem feiern wir am Mittwoch, den 22. August 2007, um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel; anschließend geleiten wir P. Josef Schmitz zu seiner letzten Ruhestätte auf unseren Friedhof. Alle Gäste sind danach zum Kaffee in den Sälen des Missionshauses eingeladen.

P. Fablan Conrad SVD