Kongo-Missionar, P. Josef Simon SVD (83), verstorben

23. Dez 2008

Nach seiner Rückkehr aus dem Kongo war er noch 20 Jahre Krankenhausseelsorger in Haan bei Düsseldorf.

Gott der Herr rief heute, am 23. Dezember 2008, seinen treuen Diener, unseren lieben Mitbruder, P. Josef Simon SVD zu sich in die himmlische Heimat.


Josef Simon wurde am 01.03.1925 als Sohn des Kaufmanns Wilhelm Simon und seiner Ehefrau Anna geb. Koch in Rösebeck, Kreis Warburg, geboren. Er hatte fünf Geschwister. Das Gymnasium besuchte er in Warburg. Danach wurde er zum Militärdienst eingezogen.

Während des Krieges wurde er vier Mal verwundet und kam am 13.03.1945 bewusstlos in russische Kriegsgefangenschaft. Am 26.07.1949 wurde er wegen einer feuchten Rippenfellentzündung aus der Gefangenschaft entlassen.

Am 25.04.1950 bat er um Aufnahme bei den Steyler Missionaren und begann am 01.05.1950 das Noviziat in Sankt Augustin. Die Ersten Gelübde legte er am 01.05.1952 und die Ewigen Gelübde am 28.08.1956 ab. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde er am 30.05.1957, ebenfalls in Sankt Augustin, zum Priester geweiht.

 

Zusammen mit P. Meffert SVD erhielt P. Simon die Missionsbestimmung für das damalige Belgisch Kongo, wo sie am 30. 10. 1957 ankamen. Sie lernten die Kikongo-Sprache in Ngi. P. Simon’s erster Einsatzort war Kimbau im Süden der späteren Diözese Kenge. Nach der Unabhängigkeit des Landes (1960) und den schwierigen Jahren danach kam P. Simon nach Bansa-Lute. Überall stand der Aufbau neuer Pfarreien mit Schulen und Krankenstationen im Vordergrund. Mit der Hauptstation waren auch bis zu hundert Dörfer seelsorglich und schulisch zu betreuen. P. Simon reiste viel. Ende der sechziger Jahre ist er in Ito in der Ausbildung von Laien für die ländliche Entwicklung tätig. In den frühen siebziger Jahren versorgt er die Pfarrei Manzanzai und dann wieder Kimbau. Zweimal war er Oberer eines Distriktes und zuletzt Ökonom in der Hauptstadt Kinshasa, von wo aus die Missionen im Innern des Landes versorgt wurden. Seine Mitbrüder schätzten seine Gastfreundschaft und seine Sorge um die Mitmissionare.

 

1979 musste er sich einer Nierenoperation unterziehen. Er war so geschwächt, dass er das tropische Klima nicht mehr ertragen konnte. So kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm in Haan bei Düsseldorf die Krankenhausseelsorge. 20 Jahre lang leistete er diesen Dienst an den Kranken bis schließlich seine Kräfte immer mehr nachließen. So übersiedelte er 1999 in das Seniorenheim St. Arnold bei Rheine. Als dieses geschlossen wurde, entschied er sich für das Seniorenheim St. Gregor in Steyl. Im Frühjahr 2008 - nach dem Brand in Alt St. Gregor - wurde P. Simon mit drei weiteren Mitbrüdern zunächst für einige Wochen im Missionspriesterseminar Sankt Augustin untergebracht, ehe er dann im Juli 2008 in das neu errichtete Seniorenheim der Deutschen Provinz nach St. Wendel umziehen konnte. Auch hier lebte sich P. Simon noch gut ein, jedoch nahmen in den letzten Wochen seine gesundheitlichen Probleme stetig zu. Dennoch kam sein Tod plötzlich und unerwartet.

 

Wir danken Gott, dass wir P. Simon unter uns haben durften.

Das Requiem für ihn feiern wir am Montag, dem 29. Dezember 2008, um 14.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses St. Wendel. Anschließend geleiten wir ihn auf unseren Klosterfriedhof, wo er seine letzte Ruhestätte findet.

Br. Stefan Theobald SVD