Sankt Augustiner Missionswoche 2008

24. Jul 2008

Vom 23. bis zum 28. Juni fand die St. Augustiner Missionswoche statt, die unter dem Thema "Missionarisches Erbe und unser Auftrag heute" auf das Jubiläumsjahr von Josef Freinademetz und Arnold Janssen geschaut hat. Die ersten zwei Tage der Woche standen im Lichte des missionarischen Erbes. P. Jürgen Ommerborn vom Arnold-Janssen-Sekretariat in Steyl und Sr. Franziska Carolina Rehbein vom Arnold-Janssen-Spiritualitätszentrum in Steyl haben über das Missionsverständnis des Gründers in seiner Zeit bzw. über Impulse Arnold Janssens und die heutige Bedeutung seines Werkes gesprochen.

P. Josef Hollweck (Bozen) und P. Pietro Irsara (Oies) sind aus Südtirol gekommen, um zum einen über Wachstum und Wandel im missionarischen Wirken von Josef Freinademetz, zum anderen über den China-Missionar als Volksheiligen in seiner Heimat zu sprechen.

 

Die vier Vorträge brachten Einblicke in das Missionsverständnis der beiden Heiligen - es wurden Einflüsse vor allem durch das Gebetsapostolat auf das Missionsverständnis Arnold Janssens aufgezeigt sowie Aspekte seiner "Missionstheologie". Josef Freinademetz war stark von den Kontexten, in denen er lebte und arbeitete, beeinflusst und das Wachstum und der Wandel in seinem missionarischen Wirken haben viel zu tun mit dem Übergang von Europa nach China und mit seinem Hineinwachsen in die chinesische Kultur und Mentalität sowie mit seiner zunehmenden Liebe zu den Chinesen. Aus dem Wirken beider gehen Impulse aus für missionarisches Wirken heute. Die Spiritualität und die Theologie des Gründers sowie die konkrete missionarische Arbeit des Chinamissionars können auch unserem missionarischen Wirken eine Richtung geben.

 

Der zweite Teil der Missionswoche befasste sich schwerpunktmäßig mit "unserem Auftrag heute". Auf der Grundlage unseres missionarischen Erbes ist es da nur konsequent, nach der Spiritualität einer missionarischen Ordensgemeinschaft zu fragen. Das hat P. Johannes Füllenbach (St. Augustin) in seinem Vortrag getan. Ich selber und P. Christian Tauchner (aus St. Gabriel) haben dann nach missionarischen Herausforderungen in Europa bzw. Brennpunkten und Problemen weltweiter Mission heute gefragt. Missionarische Herausforderungen in Europa sind mittlerweile vielfach benannt worden. Was aber sind mögliche Wege, diese Herausforderungen anzugehen, und welche konkreten Ziele verfolgen wir mit missionarischem Engagement in Europa? Das SVD-Konzept vom "prophetischen Dialog" kann bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen helfen. Darüber hinaus führt der Blick auf die weltweite Mission zu kritischen Anmerkungen nicht nur über die gegenwärtige Welt, sondern auch über die Kirche und die Orden selbst. Eine inkulturierte missionarische Spiritualität mag da ein erster Schritt sein, um das Verständnis von Mission als Teilnahme an der "missio Dei" in die Praxis umzusetzen.

Es hatten sich gut 20 Teilnehmer zur Missionswoche angemeldet - bei den Vorträgen kamen immer auch andere hinzu, sodass jeweils ca. 30 Personen anwesend waren. Nach jedem Vortrag bestand die Möglichkeit zu Fragen und zum Austausch. Neben all dem Reden und Zuhören nahmen die TeilnehmerInnen an der Liturgie und an den Mahlzeiten in der Hausgemeinschaft des Missionspriesterseminars teil. Auch in diesem Jahr gab es einen Ausflug nach Mayschoß und zum Abschluss einen gemeinsamen Grillabend.

P. Martin Üffing SVD, Tamara Häußler-Eisenmann