"Alle Jahre wieder" - nicht an Weihnachten, sondern im Sommer.

10. Jul 2009

Deutschland/ Österreich - Seit 2006 treffen sich alle Jahre wieder kurz vor den Sommerferien die Gemeinschaften von St. Rupert/ Bischofshofen und vom St. Pius-Kolleg/ München zum gegenseitigen Besuch. Dieses Jahr waren die St. Ruperter die Gastgeber.

Am 7. Juli brachen die Münchner (17) vom St. Pius-Kolleg nach St. Rupert auf. P. Provinzial Bernd Werle, der am Vorabend zur Provinzvisitation angereist war, nutzte diese Gelegenheit, um schon einmal in Kontakt mit der Kommunität zu kommen.

Bei einer kurzen Zwischenstation in Urschalling am Chiemsee bewunderten wir in einem mittelalterlichen Kirchlein die einmalige Dreifaltigkeitsdarstellung, in der auch der Hl. Geist in menschlicher Gestalt dargestellt ist. Auf der Weiterfahrt entbrannte daraufhin im Bus ein heißer Streit über die richtige Aussprache von "Chiemsee": Die einen versteiften sich auf "Kkkkiemsee", die anderen auf "Schschiemsee". Der Streit konnte nicht beigelegt werden. 

Kurz vor Mittag kamen wir in St. Rupert an, wo wir nach Begrüßung und Gebet in der Kirche zum Mittagessen geladen waren. Um 13.30 Uhr ging es weiter nach Bischofshofen, wo wir das Museum am Kastenturm besuchten. Der Leiter, Mag. Dr. Hans Ransmayr, führte uns mit viel Geist und Witz, illustriert durch Ausgrabungsstücke aus der Region, durch die Steinzeit hindurch bis zum Mittelalter. Wir erfuhren von den Anfängen des Christentums dort und vernahmen, dass Bischofshofen (früher nur Hofen) einmal der Bischofssitz der Diözese Chiemgau war. Was schon einmal zusammengehörte, könnte ja wieder zusammengeführt werden, dachten einige bei sich und träumten laut von einer möglichen SVD Region Chiemgau. 

Danach besuchten wir die drei Kirchen von Bischofshofen. Von der Georgskirche am Friedhof aus konnten wir sogar einige Trainingssprünge auf der berühmten Skischanze beobachten. Gegen 16.30 Uhr schließlich kehrten wir zur Jause ein und genossen den herrlichen Blick auf St. Rupert, das Tennengebirge, die Bischofsmütze und das Dachsteingebirge. Wir ließen es uns schmecken, und da beide Gemeinschaften über gute Sänger und Musiker verfügen, begann nun ein internationales Wettsingen in allen Sprachen des Globus. Für P. Ignas Maros war es die Gelegenheit, sich mit anrührenden Liedern aus seiner ersten und zweiten Heimat zu verabschieden.

Gegen 19.30 Uhr verabschiedeten wir uns mit einem herzlichen Dank für den schönen Tag, wobei der Himmel passend dazu die Abschiedstränen vergoss. Schließlich sind wir wohlbehalten und bereichert durch viele schöne Begegnungen um 22.00 Uhr wieder in München angekommen. Ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.

P. Hermann Puhl SVD