Indienmissionar P. Hermann Hagenmaier SVD verstorben

21. Jul 2009

Indien/ Deutschland - Für sein Lebenswerk erhielt er 1984 das Bundesverdienstkreuz

Hermann Hagenmaier wurde am 2. April 1918 in Tettnang geboren. Als Steyler Novize zum Reichsarbeitsdienst eingezogen war Hagenmaier anschließend Soldat auf dem Balkan und in Russland. Dort geriet er in Gefangenschaft und wurde 1945 als "Österreicher" entlassen.

 

Nach den Jahren des Philosophie- und Theologie-Studiums in Sankt Augustin wurde er zum 1950 zum Priester geweiht und erhielt die Missionsbestimmung für Indien. Dort war er 34 Jahe als Missionar tätig: Zunächst 2 Jahre bei den Ureinwohnern in Orissa, dann viele Jahre in Rourkela, im Kleinen Seminar Palda und anschließend 4 Jahre in Pune (Priesterseminar).  

1963 übernahm er die Leitung der Missionsprokur in Bombay als Anlaufstätte für viele Missionare, Schwestern und Touristen. Von hier aus förderte er viele soziale Projekte im Lande. 1964 war er bei der Durchführung des Eucharistischen Kongresses in Bombay sehr engagiert.  

1982 in den Gyan Ashram versetzt, um P. Proksch SVD zu helfen, nahm P. Hagenmaier sich u.a. auch der Jugend an, die aus aller Welt zu Tausenden nach Indien strömte. Er gab ihnen nach seinen Möglichkeiten Unterkunft und eine erste Einführung in die indische Kultur. Für viele Jugendliche war der Aufenthalt in Indien eine totale Wende in ihrem Leben.  

1984 erhielt P. Hagenmaier für sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.  

1986 verließ P. Hagenmaier Indien. Er nahm zunächst am Tertiat in Nemi teil. Anschließend war er dann in Assisi und Rom tätig und betreute in Neapel die Deutsche Gemeinde. Aus Gesundheitsgründen ging er dann 1999 nach Steyl ins Altenheim und siedelte von dort 2008 in Wendelinusheim nach St. Wendel über. Am 19. Juli 2009 starb er unerwartet in Ravensburg, wo er ganz in der Nähe seinen Urlaub verbrachte.

 

P. Hermann Hagenmaier war ein sehr liebenswürdiger Mitbruder. Bis in seine letzten Tage war er unermüdlich für Indien tätig. Trotz seines Augenleidens pflegte er zahlreiche Kontakte zu Freundeskreisen und Jugendlichen. R.I.P.

ndk