Wer arbeitet schon in einem Kloster?

31. Jul 2009

Deutschland - Auch in diesem Jahr bilden die Steyler wieder aus - bei der Bank und der Missionsprokur. Drei Jahre nach dem Start ihres Ausbildungsprogramms konnten die ersten Azubis übernommen werden. Mittlerweile vertrauen sich zehn junge Menschen der Lehrkompetenz der Steyler an.

Drei Jahre ist es nun her, dass die Steyler das erste Mal Auszubildende einstellten. Die Steyler Bank einen Bankkaufmann und das Missionspriesterseminar im Verbund mit der Missionsprokur und der Steyler Bank einen Bürokaufmann. Jetzt haben sie ihre Ausbildung abgeschlossen und wurden in ein Arbeitsverhältnis übernommen, "Wir sahen unsere gesellschaftliche Verantwortung, jungen Menschen eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen. Außerdem war unser Bestreben natürlich unseren eigenen Nachwuchs auszubilden, denn als christliche Unternehmen haben wir gewisse Anforderungen an unsere Mitarbeiter was ihre Identifikation mit unseren Zielen und Werten angeht. Und bevor wir uns auf die möglicherweise langwierige Suche nach denen machen, die zu uns passen, bilden wir lieber direkt selbst aus," erläutert Elke Brosch, Ausbildungsleiterin.  

Seit 2006 haben die Steyler Bank und die Steyler Missionsprokur in jedem Jahr ausgebildet. "Unser Ausbildungskonzept hat sich bewährt," erklärt Brosch weiter. "Es basiert auf einem Ausbildungskompass, der auf die verschiedensten Lernbereiche eingeht, unter anderem 'learning by doing', innerbetrieblichem Unterricht, diverse Lehrbriefe, beispielsweise Zeitmanagement und Lernen lernen und natürlich persönliche Betreuung durch die jeweiligen Ausbilder." Und so beginnen auch in diesem Jahr zwei Bankkaufleute und drei Bürokaufleute am 03. August ihre Ausbildung.

"Mit einer feierlichen Messe in der Krypta des Missionspriesterseminars werden wir unsere Auszubildenden willkommen heißen", so Elke Brosch weiter. "Anschließend gibt es ein Frühstück in der Cafeteria des Klosters mit Ehrengästen, Ausbildern und Geschäftsführung."  

Mit den "Neuen" gibt es derzeit zehn Auszubildende auf dem Steyler Campus. Zwei Banker, ein Informatikkaufmann, sechs Bürokaufleute und ein Fachinformatiker. "Bei den Steylern zu arbeiten ist etwas ganz Besonderes," erklärt Thomas Hänchen, der in diesem Jahr seine Ausbildung als Bürokaufmann abschließen konnte. "Das internationale Umfeld mit den vielseitigen Aufgaben macht die Arbeit so interessant und abwechslungsreich. Es ist eine Aufgabe mit Sinn, denn letztlich setzt sich jeder Mitarbeiter für die Ziele der Steyler Missionare ein. Auch ich trage also dazu bei, dass sich weltweit rund 6.000 Missionare für die Würde der Menschen und die Verkündigung des Evangeliums einsetzen können. Ich kann die Ausbildung nur jedem empfehlen. Wer kann schon von sich behaupten in einem Kloster zu arbeiten?"

Tamara Häußler-Eisenmann