Freundeskreis der deutschen SVD

19. Nov 2010

Deutschland - Der Vater des Freundeskreises der SVD P. Franz Lillig SVD.

Vor 20 Jahren, am 21. November 1990, verstarb im Alter von 91 Jahren P. Franz Lillig, "der Vater des Freundeskreises der SVD". Er wurde am 02. März 1899 in Niederhausen an der Nahe geboren und am 26. Mai 1927 in St. Gabriel zum Priester geweiht. Er wirkte ab 1927 als Lehrer und Erzieher in Steyl, seit 1938 als Novizenmeister in St. Augustin und, nach der Enteignung von St. Augustin im Krieg, in St. Arnold. 1945 konnte er im stark zerstörten St. Augustin seine Arbeit fortsetzen. 1956 als Schülerpräfekt nach Steyl zurückgekehrt, wurde er 1958 nach Rom in die Redaktion des "Arnoldus" und als Spiritual der Brüdergemeinschaft des römischen Kollegs berufen. Bereits 1959 kehrte P. Lillig nach Deutschland zurück, bis 1962 als Rektor von St. Josef in Geilenkirchen und bis 1965 des Paulushauses in Bottrop. Danach wirkte er als Krankenhausseelsorger im St. Josefskrankenhaus in Haan und im Elisabethkrankenhaus in Bonn. Zuletzt war er Hausgeistlicher der Schulbrüder der St. Anno-Realschule in Bad Honnef.

Neben diesen Aufgaben entfaltete P. Lillig eine umfassende Tätigkeit für den Freundeskreis der SVD. Segensreich wirkte er bereits während des Krieges für die Steyler Mitbrüder an der Front, in Kasernen und Lazaretten. In Rundbriefen und einer umfangreichen persönlichen Korrespondenz hielt er sie mit der Steyler Ordensgemeinschaft verbunden. Seine Briefe waren für die meisten ihrer Empfänger die einzige Information über die Mitbrüder, auch über jene, die Opfer des Krieges wurden. St. Arnold war in diesen Jahren für viele durch P. Lillig der Ort, wo sie in ihrem Urlaub das Weiterleben ihrer Gemeinschaft trotz Vertreibung und Zerstörung ermutigend leben konnten.

Nach Kriegsende war es sein besonderes Verdienst, diejenigen, die nicht zu den Steylern zurück-kehrten, aber ihre Wurzeln dort hatten und mit den Steylern verbunden bleiben wollten, aufzufan-gen und zu begleiten. Wiederum waren es - neben der umfangreichen Korrespondenz - vor allem die sogenannten "Kurzberichte". Bis 1990 verfasste und verschickte er sie 141 mal und konnte durch sie viele Freunde zusammenführen und in der Treue zum Erbe und in Solidarität mit dem missionarischen Auftrag der Steyler auch zusammenhalten.

Dies führte 1947 zur Gründung des heute noch existenten Freundeskreises der SVD unter Führung von Dr. Fritz Röttges. Geistlicher Mentor blieb P. Lillig, der später die Nachfolge von Dr. Fritz Röttges und Peter Erkens antrat und bis 1990 den Freundeskreis der SVD führte.

Der Freundeskreis der deutschen SVD gedenkt eines großen charismatischen Mannes, der ge-prägt vom Charisma des heiligen Arnold Janssen, seinen missionarischen Auftrag erfüllt hat und zu Recht "Vater des Freundeskreises der SVD" genannt werden kann.

Bernd Heinz Hunstig