P. Alfons Zientz SVD verstorben

02. Jul 2010

Deutschland - Nach schwerer Krankheit und dennoch unerwartet hat heute Gott, der Herr, seinen treuen Diener, unseren lieben Mitbruder P. Alfons Zientz SVD zu sich in die Ewigkeit gerufen.

P. Zientz wurde am 20. Oktober 1921 in Berlin-Schöneberg als zweiter Sohn des Reichsbankbeamten Johann Zientz und seiner Ehefrau Minna geb. Götsch geboren. Im Herbst 1927 zog die Familie Zientz nach Schlawe in Pommern, nachdem der Vater dorthin versetzt worden war. Dort besuchte Alfons von Ostern 1928 bis Ostern 1932 die Volksschule.und von Ostern 1932 bis Ostern 1934 das Realreformgymnasium. An Ostern 1934 wechselte er an das Missionsgymnasium der Steyler Missionare nach St. Adalbert in Mehlsack/Ostpreußen (heute Pieniężno/Polen). Von Ostern 1938 bis April 1941 war er Schüler an der Staatlichen Oberschule für Jungen in Leobschütz (Oberschlesien). Dort schloss er seine gymnasialen Studien mit der Reifeprüfung ab.

Am 9. August 1941 begann für ihn der Kriegsdienst. Bis zum Ende des Krieges war er Jagdflieger der Deutschen Luftwaffe. Danach war er zunächst sieben Wochen in amerikanischer und dann sieben Wochen in russischer Gefangenschaft. Aus der russischen Gefangenschaft gelang ihm, nach wiederholten Versuchen, erfolgreich die Flucht.

P. Zientz begab sich danach nach St. Augustin und begann am 8. September 1945 das Noviziat bei den Steyler Missionaren. Nach Ablegung der Ersten Gelübde folgte ab dem Wintersemester 1946/47 das philosophisch-theologische Studium, das er 1952 erfolgreich abschloss. Bereits im August 1951 war er zum Priester geweiht worden. Im Sommer 1953 immatrikulierte er sich an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Münster und studierte Physik, Geographie und Sport für das Lehramt. Nach Studium, Referendarzeit und Staatsexamina wurde P. Zientz 1960 nach Steyl versetzt, um am dortigen ordenseigenen Gymnasium zu unterrichten. 1969 versetzten ihn seine Oberen nach St. Xaver/Bad Driburg, um dort seine Lehrtätigkeit fortzusetzen. 1986 schied er altersbedingt aus dem Schuldienst aus. Nun widmete er sich mehr der Seelsorge, besonders in den Gemeinden Dringenberg, Reder und Sommersell, einschließlich Eversen und Entrup.

Nach der Auflösung der Kommunität von St. Xaver übersiedelte auch P. Zientz am 30. September 2008 in das neu errichtete Seniorenheim der Deutschen Provinz nach St. Wendel. Er selbst äußerte sich nach anfänglichen Bedenken, wie gut es ihm doch in St. Wendel ginge und wie gut er betreut werde. Es lag ihm viel daran, sich montags um 10.00 Uhr, mit den ehemaligen "Driburgern", zum Kaffee und Gespräch im "Nikodemusstübchen" zu treffen. Bis Ende März 2010 konnte er an allen Gebetszeiten, Aktivitäten etc. teilnehmen. Doch dann begann für ihn eine Zeit des Leidens. Die Zuckerkrankheit machte ihm, besonders in den Beinen, schwer zu schaffen und es musste ihm eine Zehe des linken Fußes abgenommen werden. Am 21. April erlitt er einen Schlaganfall, der ihn nun ganz an den Rollstuhl fesselte. Schließlich wurde Anfang Juni eine Amputation des linken Vorderfußes notwendig. Nach diesem Eingriff war er auch geistig sehr verwirrt. Während seines Krankenhausaufenthaltes besuchten ihn viele Mitbrüder, besonders seine Weggefährten aus der "Driburger" Zeit.

Heute, während des Mittagessens, kam er aus dem Krankenhaus ins Wendelinusheim zurück. Gegen 15.20 Uhr bemerkte Br. Johannes, dass P. Zientz im Sterben lag. In seinem Beisein gab unser lieber Mitbruder sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.

Wir danken dem Herrn, dass wir P. Zientz in unserer Mitte haben durften.

 

Das Requiem für ihn feiern wir am Dienstag, dem 6. Juli 2010, um 11.00 Uhr in der Kirche des Missionshauses St. Wendel. Anschließend findet die Beisetzung auf unserem Klosterfriedhof statt.

Br. Stefan Theobald SVD