P. Peter Mohr, SVD verstorben

24. Dez 2010

Heute am Heiligabend verstarb nach kurzer Krankheit, friedlich und vorbereitet, unser lieber Mitbruder, P. Peter Mohr, im Wendelinusheim in St. Wendel.

Heute am Heiligabend verstarb nach kurzer Krankheit, friedlich und vorbereitet, unser lieber Mitbruder, P. Peter Mohr, im Wendelinusheim in St. Wendel.

 

P. Mohr wurde am 03. April 1914 als Sohn des Bäckermeisters Matthias Mohr und seiner Ehefrau Elisabeth in Trier-Kürenz geboren. Die Taufe empfing er zwei Tage später in der altehrwürdigen Basilika St. Paulin in Trier. Darauf verwies er immer mit einem gewissen Stolz. Von 1920 - 1926 besuchte er die Volksschule in Trier-Kürenz. An Ostern 1926 kam er als "Zögling" in das Gymnasium der Steyler Missionare in St. Wendel. Hier machte er 1934 das Abitur. Im Mai des gleichen Jahres begann er mit der Einkleidung im Missionspriesterseminar in St. Augustin das Noviziat bei den Steyler Missionaren. Im Januar 1935 wurde ein Teil des Noviziatskurses, so auch P. Mohr, in die Marienburg, Rheineck (Schweiz) geschickt, Dort beendete er das Noviziat mit der Ablegung der Ersten Gelübde am 1. Mai 1936. Auch das erste Jahr der Philosophie studierte er in der Marienburg. Von 1936 - 1937 schloss sich das zweite Jahr des Philosophiestudiums im Missionshaus St. Gabriel in Mödling bei Wien an. An der päpstlichen Universität Gregoriana studierte er dann von 1937 - 1939 Theologie, kehrte jedoch im Herbst 1939 krankheitshalber nach St. Gabriel zurück. Am 29. Juni 1940 wurde er von Theodor Kard. Innitzer zum Priester geweiht. Im April 1941 beendete er dann das Theologiestudium.

Am 2. Mai 1941 erhielt er die Einberufung zum Militärdienst in die Radetzkikaserne in Wien. Bereits im August 1941 musste er an die russische Front bei Kiew. In Stalingrad geriet er am 29. Januar 1943 in russische Gefangenschaft, aus der er als einer der wenigen Überlebenden erst am 12. Januar 1950 entlassen wurde. Nach seiner Heimkehr erholte er sich zunächst zuhause in Trier.   

Im September 1950 erhielt er die Bestimmung für das Missionshaus St. Josef in Geilenkirchen als Lehrer und Abteilungspräfekt. Ab Herbst 1952 bis Herbst 1953 erwarb er sich neben seiner Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie in Aachen die Befähigung zum Realschullehrer. Ab 1957 - 1960 wirkte er als Lehrer und Präfekt im Missionshaus St. Michael in Steyl; von 1960 - 1961 im Missionshaus St. Arnold in Rheine und von 1961 - 1967 als Internatsleiter des Realschulinternates in Ascheberg. Von 1967 - 1968 war er dann Präfekt im Paulushaus in Bottrop für die Schüler des dortigen Abendgymnasiums.  

Von August 1967 bis Mai 1976 übernahm er die Seelsorge im Krankenhaus in Brilon im Hochsauerland. 1972 nahm er an dem halbjährigen Tertiatkurs in Nemi (Rom) teil. Von 1976 - 1977 arbeitete er in der außerordentlichen Seelsorge im Missionshaus St. Xaver in Bad Driburg.  

Von 1977 - 1983 war er Rektor des Missionshauses St. Josef in Geilenkirchen. Im August 1983 wechselte er wieder in die Krankenhausseelsorge - diesmal ins Hildegardiskrankenhaus in Köln-Lindenthal. In den darauffolgenden 20 Jahren wurde die Insel Nonnenwerth sein Zuhause. Hier wirkte er als Hausgeistlicher bei den Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe. Mit fast 94 Jahren übersiedelte er schließlich am 4. Februar 2007 in das Missionshaus St. Wendel, um dort seinen wohlverdienten Lebensabend zu verbringen.  

P. Mohr war ein frommer und liebenswerter Mitbruder, der bis zuletzt an allen gemeinschaftlichen Unternehmungen teilnahm. Jeder, der ihn kannte, konnte sich von seiner Freundlichkeit und seiner Warmherzigkeit überzeugen. Durch regen Telefon- und Briefkontakt mit Verwandten, Freunden und Bekannten blieb er stets auf dem "Laufenden". Bei guter Gesundheit konnte er noch im Juni dieses Jahres sein 70. Priesterjubiläum feiern, was ihm viel bedeutete. Ruhig und gelassen erwartete er in den letzten Tagen die Stunde seines Todes.

 

Am Dienstag, dem 28. Dezember 2010, um 14.30 Uhr, feiern wir in der Kirche des Missionshauses St. Wendel das Requiem für unseren lieben Mitbruder. Anschließend geleiten wir ihn zur letzten Ruhestätte auf unserem Klosterfriedhof.

Br. Stefan Theobald SVD