P. Berthold Altmeyer SVD verstorben

07. Mai 2011

Am 6. Mai verstarb P. Berthold Altmeyer SVD nach einem Herzinfarkt in St. Wendel im Kreis seiner Mitbrüder.

Am vergangen Samstag, dem 30.04.2011, erlitt P. Altmeyer einen schweren Herzinfarkt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Herz war so geschädigt, dass die Ärzte keine Therapiemöglichkeit mehr sahen. Am 6. Mai wurde er nach Hause zurückgebracht, wo er am Abend gegen 19.30 Uhr im Kreise seiner Mitbrüder friedlich starb.

P. Altmeyer wurde am 30.09.1918 als Sohn des Bergmanns Georg Altmeyer und seiner Frau Katharina in Engelfangen/Saar geboren. Von 1924 bis 1930 besuchte er die kath. Volksschulen in Kölln/Saar und in Engelfangen. Durch Kontakt mit P. Johann Peter SVD wuchs auch in P. Altmeyer der Wunsch, Missionar zu werden. Aus diesem Grund ging er als „Zögling“ in das Gymnasium der Steyler Missionare ins Missionshaus St. Paul. Für die höheren Klassen wechselte er in das Missionshaus St. Wendel. Dort machte er im März 1938 das Abitur. Anschließend trat er in die Ordensgemeinschaft ein und begann am 1. Mai 1938 das Noviziat im Missionshaus St. Johann in Blönried. Die Ersten Gelübde legte er am 1. Mai 1940 im Missionspriesterseminar in St. Augustin ab und begann das Theologiestudium. 1942 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Er war in Russland, Polen und Frankreich im Einsatz. Gegen Ende des Krieges kam er in französische Gefangenschaft und konnte „glücklicherweise“ im Kriegsgefangenenlager in Chartres das Theologiestudium fortsetzen. Als er 1946 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, ging er sofort nach St. Augustin zurück, um das Theologiestudium zu beenden. Am 8. Dezember desselben Jahres legte er dort die Ewigen Gelübde ab und wurde am 24. September 1949 im Missionspriesterseminar in St. Augustin zum Priester geweiht.

1950 beriefen ihn die Oberen in die Präfektur des Internates der Steyler Missionare im Missionshaus St. Xaver in Bad Driburg. Bereits ein Jahr später begann er in Münster das Studium der Germanistik und Geschichte für das Lehramt. Nach Abschluss des Studiums war er für kurze Zeit Lehrer und Erzieher im Missionshaus in Steyl.

Daraufhin begann seine Zeit als Oberer in Deutschland. 1959 wählten die Mitbrüder der Norddeutschen Provinz P. Altmeyer zu ihrem Provinzial. Dieses Amt übte er über zwei Triennien bis 1965 aus. Anschließend war er für sechs Jahre Rektor des Missionshauses in St. Wendel. 1971 wurde er Provinzial der Süddeutschen Provinz. Dass er als Provinzial von den Mitbrüdern geschätzt war, beweist seine zweimalige Wiederwahl. 1980 verließ P. Altmeyer St. Wendel und ging nach München, da die Mitbrüder des St. Piuskollegs ihn zu ihrem Rektor wählten. Und noch einmal war seine Kompetenz als Oberer gefragt, denn nach seiner Amtszeit in München wurde er Rektor im Missionshaus St. Arnold in Rheine.

1992 kehrte er in seine saarländische Heimat zurück und übernahm die Stelle des Hausgeistlichen im Altenheim St. Anna in Sulzbach-Neuweiler. Mit großer Hingabe betreute er sowohl die alten und kranken Menschen, als auch die dort ansässigen Ordensschwestern. Bis ins hohe Alter von 88 Jahren blieb P. Altmeyer in Sulzbach. Krankheitsbedingt kehrte er dann 2006 in das Missionshaus zurück.

Bis zuletzt konnte P. Altmeyer am täglichen Gemeinschaftsleben teilnehmen, obwohl ihn seine Kräfte mehr und mehr verließen. Nun hat der Herr ihn zu sich heimgerufen. P. Altmeyer war ein liebenswürdiger und geschätzter Mensch, der sicherlich noch lange in der Erinnerung vieler bleiben wird. Wir sind Gott dankbar, dass er uns P. Altmeyer geschenkt hat.

Wir verabschieden uns von unserem Mitbruder im Requiem am Donnerstag, dem 12. Mai 2011 um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel. Anschließend tragen wir ihn auf unserem Klosterfriedhof zu Grabe.

Br. Stefan Theobald SVD