Br. Bonifatius "Theodor" Biegel gestorben

06. Mai 2011

Heute Morgen verstarb im Wendelinusheim in St. Wendel unser lieber Mitbruder, Br. Bonifatius "Theodor Biegel". Br. Bonifatius ging es schon lange nicht mehr gut und in den letzten Tagen haben wir seinen Tod erwartet. Er war wohl vorbereitet und unser Herr hat ihn nun von seinem Leiden erlöst.

Am Morgen des 6. Mai 2011, kurz vor 8.00 Uhr ist Br. Bonifatius in aller Stille zu unserem himmlischen Vater heimgegangen. Seit vielen Jahren war er schwer krank und ständig auf Hilfe angewiesen. Mit großer Geduld und ohne ein Wort der Klage trug er die Bürde der Krankheit.

Br. Bonifatius war das älteste von vier Kindern des Ehepaares Jakob und Anna Maria Biegel. Er wurde am 5. November 1923 im saarländischen Oberthal geboren. Von 1930 bis 1935 besuchte er die Volksschule seines Heimatortes. Durch die Nähe zum Missionshaus St. Wendel, durch die Schriften der Steyler Missionare und durch die Anregung seines Heimatpfarrers reifte in ihm der Entschluss Steyler Missionar zu werden. So ging er 1935 zunächst als Schüler in das damalige Missionsgymnasium der Steyler Missionare in St. Wendel. 1938 wechselte er zu den Brüderkandidaten und erlernte von 1938 bis 1941 den Malerberuf. Im Januar 1941 erlebte er die Beschlagnahmung des Missionshauses durch die Nazis. Noch im selben Jahr wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und ein Jahr später bekam er die Einberufung zur Wehrmacht. Als Soldat war er in Frankreich, Polen, Russland, Dänemark und Italien im Kriegseinsatz. Kurz vor Ende des Krieges geriet er in amerikanische Gefangenschaft aus der er aber schon im August 1945 entlassen wurde. Anfang 1946 ging er nach St. Wendel zurück und begann das Postulat. Am 8. September 1946 begann er das Noviziat und erhielt bei der Einkleidung den Namen Bonifatius. Die Erstprofess machte er am 8. September 1948. 

In den Jahren 1951/52 erlernte er in der Krankenpflegeschule des St. Wendeler Marienkrankenhauses den Beruf des Krankenpflegers. Nach der Ausbildung arbeitete er bis 1961 auf dem „Krankenstock“ des Missionshauses als Krankenpfleger. Während dieser Zeit schloss er sich mit der Ablegung der Ewigen Gelübde am 8. September 1954 für immer den Steyler Missionaren an.

Als man in Rom für die Betreuung der Priesteramtskandidaten im Petruskolleg einen Bruder suchte, der sich in Krankenpflege auskannte, der den Studentenladen und die Botengänge übernehmen konnte, stellte sich Br. Bonifatius gerne für diese Aufgabe zur Verfügung.

1977 kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Zunächst half er einige Zeit in der Präfektur im Missionshaus St. Johann in Blönried aus, bevor er 1978 in das Missionshaus St. Paul in Wengerohr versetzt wurde. Hier arbeitete er bis 1984 an der Pforte, in der Krankenpflege und wo immer sonst im Hause Hilfe gefragt war.

1984 schloss sich der Kreis und Br. Bonifatius kam nach St. Wendel zurück. Hier wurde ihm die Leitung der Krankenabteilung/Altenheim übertragen. Gewissenhaft erfüllte er diese Aufgabe bis sich 1991 der Beginn der Parkinsonkrankheit bei ihm bemerkbar machte. Er gab die Leitung der Krankenabteilung ab, half aber immer noch mit. Seitdem verschlechterte sich sein Gesundheitszustand ständig und oft musste Br. Bonifatius ins Krankenhaus eingeliefert werden. Obwohl er schwer gelitten hat, beklagte er sich nie. Bis zuletzt interessierte er sich für alles, was in der Welt und in unserer „Steyler Gemeinschaft“ geschah und nahm gerne, so gut es ging, an allen religiösen und anderen Veranstaltungen im Wendelinusheim teil. Gereift durch das Kreuz der Krankheit und des Alters gab er nun sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.

Wir danken Gott dem Herrn, dass wir Br. Bonifatius in unserer Mitte haben durften.

Das Requiem für Br. Bonifatius feiern wir am Mittwoch, dem 11. Mai 2011, um 14.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses St. Wendel. Anschließend ist die Beerdigung auf unserem Klosterfriedhof.

Br. Stefan Theobald SVD