Bruder Hugo Fridolin GUTMANN SVD

10. Apr 2011

Im Glauben an die Auferstehung starb der Steyler ARGENTINIEN-Missionar

Bruder Gutmann stammte aus Bad Säckingen in der Diözese Freiburg. Er war das jüngste Kind von Josef Gutmann (1894-1973) und Karolina Strittmatter (1893-1980). Wie seine zwei älteren Brüder Alois und Artur und seine ältere Schwester Zita besuchte er die Hindenburg-Volksschule (1939/42) seiner Heimatstadt. 1943 begann er auf dem humanistischen Gymnasium in Freiburg; Ende des Krieges wurde dieses ausgebombt. Erst nach dem Kriege konnte er weiterstudieren. Mit der mittleren Reife nahm bei ihm der Wunsch Gestalt an, sein Leben in den Dienst der Weltkirche zu stellen. Am 31.10. 1949 begann er in St. Augustin als Postulant bei den Steyler Missionaren. Hier folgten das Noviziat und die ersten Gelübde (08.09. 1952). Wie damals üblich, gingen Arbeit und Weiterbildung Hand in Hand: Er arbeitete in der Zeitschriftenkanzlei (1949/51) und als Sekretär der Rektoren H. Hansen (1951/56) und A. Rohner (1956/62). Diese Jahre haben ihn sicher geprägt, denn ein verlässlicher und exakter Sekretär und Verwalter ist er zeitlebens geblieben!

Er erhielt seine Missionsbestimmung für Argentinien. Als Erstes legt er am 08. September 1958 in Esperanza seine ewigen Gelübde ab und stellte sich für immer in den Dienst der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (SVD).
Die ersten Jahre war er Prokurator im Colegio San José (1959/61). Danach machte er die Lohn- und Finanzbuchhaltung in Druckerei und Verlag Guadalupe. Seit 1968 war er Geschäftsführer und Buchhalter dort, bald darauf auch Direktor bis 1981.

1981/82 konnte er einen längeren Heimaturlaub nehmen und im Erneuerungskurs in Nemi/Rom sich wieder geistig auffrischen. Dies tat ihm gut; auch das zweijährige Abendstudium im Seminar St. Javier in Rafael Calzada sah er für seine persönliche religiöse Weiterbildung als sehr wichtig an. Als die Druckerei am 16. 12. 1979 einem Brand zum Opfer gefallen war, gab es für den Nachlassverwalter viel zu tun. Er arbeitete sich auch in die elektronische Datenverarbeitung ein. Hatte er bisher Gottes Wort als geschriebenes Wort in Druckerei und Verlag verkündet, so begann Ende 1987 in Picún Leufú eine neue Epoche in seinem Leben. Er war aktiv in der Pfarrpastoral. In Bibelgruppen, in der Katechetenausbildung, in der Vorbereitung von Alt und Jung auf den Empfang der Sakramente. Er berichtete über diese Jahre in der Steyler Missionschronik 1988/89 über die Entstehung einer Pfarrei im argentinischen Patagonien unter der Überschrift „In der ‚Hauptstadt des Windes‘“ (107-109). Diese Zeit in der direkten Seelsorge war für ihn eine positive und beglückende Erfahrung, brachte sie ihn doch in persönlichen Kontakt mit den Menschen und der Realität. Dies war in den Jahren der Büro- und Druckereiarbeit nicht so möglich.

Ein Schlaganfall machte Anfang Juni 1993 seiner pastoralen Tätigkeit ein plötzliches Ende. Die linksseitige Lähmung konnte weitgehend rehabilitiert werden doch kam bald eine Wirbelsäulenoperation hinzu. So zog er sich auf die Seniorenabteilung in Rafael Calzada zurück. Seinen Kräften entsprechend half er dem Provinzial im Archiv und übernahm gerne Dienste für die Gemeinschaft. Seine Kenntnisse im Internet wurden für viele seiner älteren Mitbrüder eine geschätzte Hilfe. Sein letzter Artikel, den er nach St. Augustin schickte war ein Bericht über die Renovierung des Friedhofes der Steyler Missionare in Rafael Calzada. Auf diesem Friedhof wird er im Zeichen der Auferstehung seine letzte Ruhestätte finden. Er war ums Leben gekommen in einem Verkehrsunfall: „Beim Aussteigen aus einem Bus verlor er das Gleichgewicht und fiel unter das Hinterrad, er starb sofort an den Verletzungen“ schrieb sein Rektor Arnold Freiberger.

Die Steyler Missionare danken Br. Gutmann für seinen engagierten Dienst als Missionar des Göttlichen Wortes in Argentinien. Sie danken auch seinen Verwandten, Freunden und Wohltätern, die ihren Missionar immer mit Gebet und Wohlwollen unterstützt und ermutigt haben.

P. G. Lesch SVD