Trost statt Ablenkung

11. Okt 2011

Trösten lernen, statt Ablenkung vom Schmerz – dieser Umgang mit Tod und Trauer ist nach Ansicht von Dr. Hedwig Dockter die Aufgabe der Kirche und ihrer Gemeinden. Am 14. Oktober um 19.30 Uhr hält sie im Kloster Sankt Augustin darüber einen Vortrag.

In unserer Gesellschaft scheinen Leid, Schmerz, Tod und Trauer eher Betriebsstörungen im Organismus der Gesellschaft zu sein, die mit technischen oder politischen Maßnahmen eliminiert werden könnten. So sieht es zumindest Dr. Hedwig Dockter. Der inflationäre Gebrauch des Wortes „Trösten“ in unserer heutigen Sprache spiegelt sich für Dockter in den Begriffen Trostpreis, Trostpflaster, Trostschokolade wieder. Es sind Vertröstungen, Ablenkung von Schmerz und Leid, aber keine Mittel des Tröstens.

 

Hedwig Dockter hat nun ein Buch geschrieben: „Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“. Darin plädiert sie für eine neue Kultur des Tröstens. Ein neues Trösten-Lernen ist für sie von der Kirche und ihren Gemeinden gefordert als mitmenschliche und pastorale Aufgabe. Nicht zuletzt durch die biblische Aufforderung, Sterbende zu begleiten, Tote zu begraben und Trauernde zu trösten.

 

Fundament ihrer Arbeit sind die in über 10 Jahren Praxiserfahrung gewonnen Einblicke in verschiedenste Trauerprozesse. In zahlreichen Trauerbegleitungen, in Beratungsgesprächen, geleiteten Trauergruppen und Seminaren hat sie von und mit Trauernden unendlich viel gelernt über das Sterben, über Todesvorstellungen und -ängste, über die vielen Facetten der Trauer und vor allem über das Trösten. Diese Erfahrungen und ihre Hintergründe sind mit theologischem Blick und psychologischer "Sehhilfe" in diese Arbeit eingeflossen.

 

Vortrag von Dr. Hedwig Dockter

Aspekte christlichen Umgangs mit Tod und Trauer

am Freitag, den 14. Oktober 2011, um 19.30 Uhr

im Kloster der Steyler Missionare
Arnold-Janssen-Straße 30, 53757 Sankt Augustin

Wir laden herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Tamara Häußler-Eisenmann