P. Josef Avril SVD verstorben

08. Aug 2011

Im Glauben an die Auferstehung starb der Brasilienmissionar P. Josef Avril SVD

P. Avril war am 20.04. 1915 in Trier geboren. Nach seinen Volksschuljahren kam er 1931 nach St. Josef, Geilenkirchen. Noch als Schüler ging er 1933 mit einer ganzen Gruppe von Seminaristen nach Brasilien in das Kleine Seminar "Instituto Missionário São Miguel". Nach Abschluss des Gymnasiums kam er nach Santo Amaro (ein Stadtteil von São Paulo), wo er die philosophischen und theologischen Studien absolvierte und am 07. März 1943 zum Priester geweiht wurde.

Nach seiner Weihe arbeitete vor allem als Erzieher sowohl in den Seminarien der Gesellschaft des Göttlichen Wortes als auch in den Schulen der brasilianischen Nordprovinz. Er gab Unterricht und war mehrere Male Präfekt und auch Schuldirektor. Er widmete sich mit großem Eifer der pädagogischen und religiösen Bildung der Schüler und war auch immer in Kontakt mit den Eltern. Er war ungeheurer arbeitsam und gönnte sich keine Ruhe. Einerseits war er sehr streng und verlangte von den Schülern eiserne Disziplin, andererseits stand er in unzähligen Einzelgesprächen sowohl den Schülern als auch den Eltern zur Verfügung. Dabei zeigte er viel Verständnis und Güte.

Orte seiner Tätigkeit waren vor allem Belo Horizonte (Colégio Arnaldo und Colégio Arnaldinum) und Barra Mansa (Colégio Verbo Divino). Einige Jahre arbeitete er außerdem im Instituto Missionário São Miguel in Antonio Carlos.

In den Jahren 1967/70 war er Provinzial und wohnte in der Stadt Juiz de Fora. Es waren schwierige Jahre großer Umwälzungen nach dem Konzil.

Später als er nicht mehr im Schuldienst war und in verschiedenen Pfarreien aushalf, blieb er ein viel gesuchter Berater und Beichtvater, der lange Stunden den Leuten zu persönliche Gesprächen zur Verfügung stand. Auch gab er den Leuten Ratschläge, wie sie mit Gesundheit und Krankheit umzugehen hatten. Er selbst übte manche Heilpraktikern aus wie z. B. do-in und gab ein Büchlein mit dem Titel "Saúde para todos" (Gesundheit für alle) heraus. Bis ins hohe Alter übte er diese Tätigkeit aus.

Als das Gedächtnis immer mehr nachließ, fiel es ihm sehr schwer, zur Untätigkeit gezwungen zu sein. Im Juni 1999 schrieb er: „Ab und zu fliegen die Gedanken zur Heimat zurück. Es blieben wenige Verwandte. Weiß nicht wann ich wiederkomme… Meine beiden Schwestern in den USA (Los Angeles) starben beide im vergangenen Jahr. Bin der letzte Mohikaner. Gesundheitlich geht es mir gut.“

Im Sommer 2001 kam er zu einem letzten Urlaub nach Deutschland, um noch einige Verwandte in der Eifel, im Saarland und in Hannover/Berlin zu besuchen. Schließlich verbrachte er die längste Zeit in Sankt Augustin, auf der Krankenabteilung, wo Sr. Matea ihn betreute.

Seinen Lebensabend verbrachte er in Juiz de Fora, wo er mit anderen, älteren und kranken Mitbrüdern im Altenheim der Provinz die notwendige Fürsorge erhielt. Hier starb er am 05.08. 2011.  Die Steyler Missionare danken ihm für seinen lebenslangen engagierten Einsatz in Brasilien.

G. LESCH svd