Br. Georg (Günter) Hammer SVD verstorben

27. Nov 2011

In den frühen Morgenstunden des 1. Adventssonntages ist unser lieber Mitbruder, Br. Georg, in aller Stille entschlafen.

In den letzten Wochen seines Lebens verließen ihn nach und nach seine körperlichen und geistigen Kräfte. Er wußte genau wohin sein Weg ihn führt und wartete, gut vorbereitet, auf den Ruf seines Herrn und Schöpfers.

Br. Georg wurde als Sohn der Eheleute Johann Hammer und Maria, geb. Schmitt, in Heidelberg geboren. Er hat noch zwei jüngere Schwestern. Die Eltern waren Kaufleute. Die Volksschule besuchte er in seinem Heimatort Östringen. Nach dem Schulabschluss 1943 wechselte er auf die Handelsschule in Bruchsal. Wegen des totalen Kriegseinsatzes wurde die Schule im Jahre 1944 geschlossen. So konnte Br. Georg den Schulabschluss erst nach dem Krieg erreichen. Im elterlichen Geschäft erlernte er anschließend den Beruf des Kaufmanns und legte 1951 erfolgreich die Kaufmannsgehilfenprüfung ab. Br. Georg  arbeitete noch einige Zeit im Geschäft mit. Er lernte bei der Industrie – und Handelskammer Industriebuchführung und sollte eigentlich das elterliche Geschäft übernehmen. Doch bereits seit 1948 trug er sich mit dem Gedanken, Missionar zu werden.

Von 1945 bis 1954 engagierte er sich freiwillig in der Pfarrjugend und wurde von den Jugendlichen hoch geschätzt. Während eines Sozialpraktikums fand er durch die Vermittlung eines priesterlichen Freundes Aufnahme bei den Steylern als Missionsbruder. Als Postulant trat er am 07. März 1955 in St. Augustin in die Steyler Missionsgesellschaft ein Es folgte das zweijährige Noviziat, das mit der Ablegung der Ersten Gelübde am 08. September 1957 abschloss. Die Ewigen Gelübde legte er am 08. September 1963 ab.

Br. Georg blieb in St. Augustin und arbeitete dort bis 1968 im Presseapostolat. Er wollte gerne in der Mission arbeiten, aber seine Oberen hatten andere Pläne mit ihm.  Danach wurde Br. Georg nach St. Arnold versetzt, wo er bis 1971 in der Verwaltung arbeitete. Noch einmal kehrte er für ein Jahr in das Presseapostolat  nach St. Augustin zurück, bevor er 1972 ins Mutterhaus nach Steyl kam, wo alle „Schriftenkanzleien“ Deutschlands zentralisiert und gleichzeitig auf EDV umgestellt wurden. Als 1981 in Berlin im Heilig-Geist-Kolleg ein Verwalter und Hausmeister gesucht wurde, berief man Br. Georg von Steyl nach Berlin. Hier blieb er bis 1986, wo er dann  von der Norddeutschen in die Süddeutsche Provinz wechselte und dem Missionshaus St. Johann zugeschrieben wurde. Auch hier war zunächst seine Arbeit die Verwaltung. Nach einigen Jahren aber verließ Br. Georg die Verwaltung um die vielfältigen Anlagen um das Missionshaus zu pflegen. 2002 wechselte Br. Georg noch einmal sein Zuhause und übersiedelte auf den Wendelinushof des Missionshauses nach St. Wendel. Zwar schon im Ruhestand, half er dennoch immer mit, wo Not am Mann war. Unter anderem auch oft in der Küche des Wendelinushofes. Ein wichtiges Apostolat war ihm aber der Besuch der kranken und alten Mitbrüder im Missionshaus. Dies tat er auch noch, nachdem er selbst 2009 vom Wendelinushof in das Wendelinusheim im Missionshaus übersiedelte. Br. Georg war die Liebenswürdigkeit in Person. Ein großer Beter, der nie bei den gemeinschaftlichen Gebetszeiten fehlte.

Wir „Steyler“ sind dankbar für das Leben von Br. Georg und dafür, dass er sich mit seiner missionarischen Tätigkeit in der Heimat ganz in den Dienst Gottes stellte.

Am Donnerstag, 01. Dezember 2011, feiern wir um 14.30 Uhr das Sterbeamt für Br. Georg in der Kirche des Missionshauses in St. Wendel. Anschließend beerdigen wir ihn auf unserem Klosterfriedhof.

St. Wendel, 28.11.2011


Leiter des Wendelinusheimes

Br. Stefan Theobald SVD