P. Hans Lamprecht SVD verstorben

03. Nov 2011

Gestern verstarb ganz plötzlich und unerwartet unser lieber Mitbruder P. Hans Lamprecht im Wendelinusheim in St. Wendel.

Da P. Lamprecht sich nicht wohl fühlte, wies ihn sein Hausarzt ins Krankenhaus ein. Als der Krankenwagen kam, um ihn abzuholen, brach P. Lamprecht vor den Sanitätern zusammen. Fünf Rettungssanitäter und der hinzugerufene Notarzt versuchten alles, ihn zu reanimieren – aber alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos und es konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

P. Lamprecht wurde am 20. November 1926 als Sohn der Eheleute Johann Lamprecht und Maria Isabella, geb. Heumos, in Kempten im Allgäu geboren. Die Familie zog in die Pfalz, nachdem sein Vater, ein Postbeamter, 1935 von Kempten nach Neustadt/Weinstraße versetzt worden war. Dort besuchte P. Lamprecht von 1936 bis 1944 das Gymnasium. Da er den Wunsch verspürte Priester und Missionar zu werden, bat er nach dem Abitur bei den Steyler Missionare in St. Augustin um Aufnahme und begann am 4. Oktober 1945 das Noviziat, welches er mit der Ablegung der Ersten Gelübde am 1. Mai 1947 abschloss. Von 1947 bis 1952 studierte er in St. Augustin Philosophie und Theologie. Am 9. März 1951 legte er die Ewigen Gelübde ab und wurde am 26. August 1951 von Bischof Hermann Westermann SVD zum Priester geweiht. Die Missionsbestimmung hatte er für Brasilien (Südprovinz) erhalten. Am 8. September 1952 reiste er nach Brasilien aus und erlernte in der Millionenstadt Belo Horizonte in einem 6monatigen Kurs die portugiesische Sprache.

Danach war er für ein Jahr Kaplan bei P. Josef Düster, der ebenfalls im Wendelinusheim lebt und mit dem er bis zuletzt sehr eng befreundet war und um den er sich liebevoll kümmerte. Von 1954 bis 1964 war er Lehrer für Chemie und Physik am „Collegio Amaldo“ in Belo Horizonte. Gleichzeitig absolvierte er ein Studium an der Uni in Curitiba, das er mit dem Lizenziat in Erziehungswissenschaft abschloss. Anschließend war er Direktor des Juvenats in Ponta Grossa. Von 1967 bis 1990 war er in der Pastoral in verschiedenen Pfarreien im Süden Brasiliens tätig. Nach dem Fall der Mauer in Berlin kam P. Lamprecht für 7 Monate nach Deutschland zurück und arbeitete in Dresden-Cotta in der Seelsorge mit Angolanern. 1992 kehrte er nach Brasilien zurück wo er bis zum Jahr 2000 in den Pfarrei „Bom Jesus“ in José dos Pinhais und „Sagrada Familia“ in Toledo wieder in der Pastoral arbeitete. 2000 zog er nach Ponta Grossa und übernahm die Beichtseelsorge in der Pfarrei „Rosario“. Ein Mitbruder berichtete, dass er morgens das Haus verließ und abends erst wiederkehrte und so Tag für Tag viele Stunden im Beichtstuhl verbrachte. 2005 entschloss er sich aus Alters- und Gesundheitsgründen nach Deutschland zurückzukehren und siedelte in das Altenheim nach St. Wendel um.

P. Lamprecht war ein liebenswürdiger, angenehmer und stiller Mitbruder, der nicht viele Worte machte, aber niemals bei den religiösen Übungen fehlte. Sein Vorbeten beim täglichen Rosenkranz wird uns fehlen. Wir danken P. Lamprecht für seinen Einsatz für das Reich Gottes in unserer Ordensgemeinschaft und wir danken Gott, dass er uns diesen Mitbruder geschenkt hat.

Am Montag, 07. November 2011, feiern wir um 14.30 Uhr das Sterbeamt für P. Lamprecht in der Kirche des Missionshauses in St. Wendel. Anschließend beerdigen wir ihn auf unserem Klosterfriedhof.

St. Wendel, 04.11.2011

Br. Stefan Theobald SVD