P. Paul Wessels SVD verstorben

23. Nov 2011

Nach langer und in großer Geduld ertragener Krankheit hat Gott, der Herr, unseren lieben Mitbruder P. Paul Wessels zu sich gerufen.

Paul wurde am 26. Juni 1916 in Welbergen als sechstes von neun Kindern der Eheleute Anton Wessels und Maria, geb. Hassheider, geboren. Er besuchte die Rektoratsschule in Ochtrup und wechselte als Quartaner 1929 auf das Gymnasium der Steyler Missionare im niederländischen Steyl. 1936 machte er dort das Abitur. Sein älterer Bruder Bernhard besuchte bereits das Missionsgymnasium. Leider fiel er später als Soldat im Krieg.

Am 01. Mai 1936 begann Paul in St. Gabriel in Mödling bei Wien das zweijährige Noviziat. 1938 legte er in St. Augustin die Ersten Gelübde ab. 1939 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen und bei Ausbruch des Krieges als Infanterist eingesetzt. 1940 erlebte er den Frankreichfeldzug an der Front und wurde nach einer Verwundung am rechten Arm 1943 aus dem Militärdienst entlassen. Weil das Missionspriesterseminar St. Augustin von den Nazis beschlagnahmt worden war, fand Paul mit einigen weiteren Mitbrüdern im Dezember 1943 Aufnahme im Priesterseminar Fulda. Dort konnte er seine theologischen Studien fortsetzen und abschließen. Am 01. Mai 1945 legte er im Missionshaus St. Josef in Geilenkirchen die Ewigen Gelübde ab und am 22. Juli 1945 weihte ihn Weihbischof Dr. Bolte im Hohen Dom zu Fulda zum Priester. Die Primizmesse feierte er am folgenden Tag in der Krypta des Domes am Grab des Hl. Bonifatius.

Am 29. August 1946 wurde P. Wessels in das Missionshaus St. Arnold versetzt, wo er als Lehrer und Erzieher tätig war. 1954 ging er zum Weiterstudium an die Universität Münster und erwarb die Lehrbefähigung für Höhere Schulen in den Fächern Religion, Griechisch und Hebräisch. Ab 1957 war er als Lehrer und Erzieher an den Schulen und Internaten der Steyler Missionare in Geilenkirchen, Steyl und zuletzt wieder in St. Arnold eingesetzt. 1986 wurde P. Wessels in den Ruhestand versetzt. Aber auch nach seiner Pensionierung als Lehrer gab er unzähligen Schülern Nachhilfeunterricht in Latein. Solange es seine Kräfte zuließen, arbeitete P. Wessels auch in der Pastoral mit. Kein Auftrag seiner Oberen war ihm zu viel. In seiner Freizeit beschäftigte er sich als Hobby mit der griechischen Sprache, die er über alles liebte.

Am 26. Mai 2006 musste P. Wessels aus gesundheitlichen Gründen in das Altenheim der Steyler Missionare nach St. Wendel übersiedeln. Hier erhielt er gute und professionelle Betreuung.

P. Wessels war ein liebenswürdiger und von allen geschätzter Mitbruder. In den letzten Jahren seines Lebens, die von schwerer Krankheit gezeichnet waren, wo das Sehen und Hören nachließen und eine Kommunikation fast nicht mehr möglich war, war das Gebet für ihn zum Mittelpunkt geworden. Täglich dankte er Gott für die Hilfe, die ihm zuteil wurde. Bei den Menschen, die sich um ihn sorgten, fühlte er sich geborgen und trotz äußerster Schmerzen dankte er für jede Hilfe und hatte immer noch ein Wort des Trostes für andere.

Wir wollen Gott für das Leben von P. Wessels danken und verabschieden uns von ihm in der Eucharistiefeier, die wir am Montag, 28. Nov. 2011, um 14.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses St. Wendel feiern. Danach tragen wir P. Wessels auf unserem Klosterfriedhof zu Grabe.

St.Wendel, 26. November 2011
Leiter des Wendelinusheimes

Br. Stefan Theobald SVD