P. Karl Wilhelm Lehmann SVD (1930 - 2012)

02. Okt 2012

Im Glauben an die Auferstehung starb heute (2.10.2012) der Indonesienmissionar Pater Karl Wilhelm Lehmann SVD.

Pater Karl Wilhelm Lehmann stammt aus Schwelm, Pfarrei St. Marien, Diözese Essen.Er war der Sohn des Schlossers Wilhelm und Johanna Burcheister, der älteste ihrer fünf Kinder. In Schwelm besuchte er die Volksschule (1936-1944). Danach ging er (1947) nach St. Josef/Geilenkirchen, 1950 nach St. Xaver/Bad Driburg, wo er 1952 abschloss.
Er erhielt seine ganze Seminarausbildung in Sankt Augustin: Das Noviziat begann am 5. 9. 1952, die ersten Gelübde folgten am 1. Mai 1954. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie legte er am 1. 5. 1958 die ewigen Gelübde ab und wurde am 20. 12. 1958 zum Priester geweiht. Er erhielt die Bestimmung für Indonesien.
Es folgte ein pastorales Praktikum in St. Franziskus in München-Giesing. Da das Visum für Indonesien auf sich warten ließ, studierte er dort noch zwei Semester Religionspädagogik an der Maximilian Universität.
Am 15.01. 1960 trat er in Genua in einer Gruppe von 5 Neuguinea-Missionaren die Reise auf der „Neptunia“ nach Jakarta an. In der Hauptstadt musste er 6 Monate warten, um die Erlaubnis zur Weiterreise nach Flores zu bekommen. Er hatte Zeit, Indonesisch zu lernen. Sein Lehrer P. Bruno Pehl (1911-1989) ließ ihn den Katechismus auswendig lernen.
Seine Lehrjahre in der praktischen Pastoral machte er in der 1939 gegründeten Pfarrei Maunori im Ngada-Distrikt. P. Lehmann hat stets großen Wert auf die schulische Ausbildung der Kinder und Jugendlichen gelegt. 1967 baute er in diesem abgelegenen Dorf eine Mittelschule (SMP) und schickte viele Jugendliche auf weiterbildende Schulen und ins Seminar. Von 1969-1975 war er Rektor im Kleinen Seminar Toda-Belu der Erzdiözese Ende. Dann war er Generalvikar dieser Diözese bis er 1988 nach Java übersiedelte und dort bis 2002 dem SVD Seminar „Surya Wacana“ in Malang als Rektor vorstand.
Im Oktober 2002, inzwischen 72 Jahre alt, zog er sich zurück ins Altenheim nach Batu. Hier begleitete er die Novizen in ihrem geistlichen Streben, gab Kurse über die Geschichte der SVD und der Mission. P. Lehmann verstarb am Montag, den 1. Oktober 2012 um 13.30 Uhr im Krankenhaus Panti Nirmalla in Malang (Gehirnthrombose).
Durch fünf Jahrzehnte hat P. Lehmann die Mission und die junge Kirche in Indonesien mitgeprägt: auf der Insel Flores und auf Java. Er begleitete und beeinflusste die Ausbildung ganzer Generationen von Missionaren und Priestern im Dienst der indonesischen Kirche. Er freute sich, „dass es in Indonesien so viele junge Männer gibt, die von dem Missionsideal unserer Gesellschaft angesprochen werden“.
Die STEYLER MISSIONARE danken P. Lehmann für seinen engagierten Dienst beim Aufbau der jungen indonesischen Kirche. Sie danken auch seinen Angehörigen und Freunden, die ihn bei seiner Arbeit im Weinberg des Herrn durch ein halbes Jahrhundert hindurch begleitet und unterstützt haben.

G. Lesch SVD