AJG in neuer Trägerschaft
21. Jun 2012
Steyler Missionare übergeben die Trägerschaft des Arnold-Janssen-Gymnasiums in St. Wendel
Hochschulstiftung wird das Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel zum 01. Januar 2013 als neuer Träger übernehmen. Pater Fabian Conrad bleibt dem Gymnasium als „Verbindungsperson“ erhalten. Mit neuer Trägerschaft ist die Zukunft der Schule langfristig gesichert.
Die Zeiten der Unsicherheit sind vorbei. Entgegen allen Gerüchten wurde mit der noch zu gründenden Hochschulstiftung ein neuer Träger für das Arnold-Janssen-Gymnasium gefunden. „Wir freuen uns, dass wir die Trägerschaft unseres Arnold-Janssen-Gymnasiums in solch fachkundige und kompetente Hände übergeben können“, erklärt Pater Heinz Schneider, amtierender Provinzial der Steyler Missionare der deutschen Provinz. „Mit der noch zu gründenden Hochschulstiftung, die von der Marienhaus Stiftung (Waldbreitbach) und einem Großindustriellen ins Leben gerufen wird, haben wir einen Träger gefunden, der das Arnold-Janssen-Gymnasium in unserem Sinne weiterführen wird.“
Die Steyler Missionare, die das heutige Arnold-Janssen-Gymnasium im Jahr 1898 als Internatsschule für den ordenseigenen Nachwuchs gründeten, waren in den letzten Jahren zwar noch mit einem Schulseelsorger und Religionslehrer an der Schule aktiv – jedoch „gibt die Personalsituation der Steyler in Deutschland keine stärkere oder kontinuierliche Präsenz für das Gymnasium her“, erläutert Pater Fabian Conrad, Rektor der Schule. „Auf der Suche nach einem neuen Träger war es uns wichtig, dass unsere christlichen Grundsätze weiterhin berücksichtigt werden. Für uns stand nie nur die religiöse Wissensvermittlung im Vordergrund, sondern, dass wir den jungen Menschen eine christliche Grundlage ihrer Persönlichkeit mit auf den Weg geben können.“
Die Schülerinnen und Schüler profitierten vor allem auch von der missionarischen Ausrichtung des Ordens. „Uns Steylern ist es immer wichtig, die missionarische Ausrichtung des Ordens auch unseren Schülern nahe zu bringen. Sie sollen lernen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und andere Kulturen und Lebensgewohnheiten kennenlernen. Mir selbst hat dabei natürlich mein elfjähriger Aufenthalt in Kanada sehr geholfen, die christliche Botschaft auch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu verkünden. Besonders kommen unsere Schüler jedoch durch von unserer Schule getragene Projekte in Entwicklungsländern und unsere Partnerschule in Indonesien mit Lebensrealitäten in Kontakt, die ihnen schon zu denken geben. Sie sehen, wie privilegiert wir hier in unserem Land sind“, so Conrad weiter.
Dass die Vermittlung ihres christlichen Ansatzes auch unter der Trägerschaft der zu gründenden Hochschulstiftung fortgeführt wird, steht für Schwester Basina Kloos, Vorstandsvorsitzende der Marienhaus Stiftung, außer Frage: „Das Arnold-Janssen-Gymnasium hat einen sehr guten Ruf. Und wir sind sehr daran interessiert, dass es katholische Schulen gibt und damit Schülerinnen und Schüler, die eine christliche Prägung besitzen. An der Schule soll auch unter der neuen Trägerschaft eine professionelle Ausbildung gewährleistet sein, die junge Menschen dazu befähigt, in unserer Gesellschaft bestehen zu können. Die Zukunft dieses Gymnasiums gestalten wir dabei als Hochschulstiftung gerne mit, denn wir möchten mit jungen Menschen in Kontakt sein. Und über diejenigen, die sich für Medizin oder Pflegewissenschaften interessieren, freuen wir uns besonders, weil wir Wert legen auf eine christliche Prägung unserer Mitarbeiter der Zukunft.“
Pater Fabian Conrad wird dem Arnold-Janssen-Gymnasium nun erst einmal weiter erhalten bleiben. „Von Seiten der Provinzleitung war er eigentlich für andere Aufgaben vorgesehen“, erläutert Pater Schneider. „Aber als Punkt der Kontinuität bleibt er nun in St. Wendel.“ „Es war unsere ausdrücklicher Wunsch“, erläutert Schwester Basina weiter, „dass die jetzige Verbindungsperson bestehen bleibt. Dies bedeutet auch, dass wir uns auf keinen Fall in interne Projekte der Schule einmischen werden. Wir wollen Lehrer, die innovative Wege gehen. Wir wollen eine gute Weiterentwicklung der Schule mit seinen Schülerinnen und Schüler. Von uns wird es keinen Widerstand geben, wenn es um neue, innovative Wege geht. Und die Einbeziehung der Lehrer ist uns auch sehr wichtig. Wir wollen mit ihnen im Gespräch sein: Welches Profil soll die Schule in fünf Jahren haben? Das sind Fragen, auf die wir gemeinsame Antworten finden werden.“
„Seit gut sechs Jahren richten wir Steyler Missionare uns in Deutschland bezüglich unseres missionarischen Engagements neu aus“, erläutert Schneider, amtierender Provinzial, das Zukunftskonzept des Ordens. „Wir müssen uns fragen, wo wir in Deutschland heute unsere missionarischen Aufgaben sehen und befinden uns immer noch in dem Prozess der Umsetzung, wie dies verwirklicht werden kann. Wir wollen zu den Menschen und unter ihnen leben, müssen aber auch unsere personellen und finanziellen Möglichkeiten berücksichtigen. Das gilt auch für das Arnold-Janssen-Gymnasium. Deshalb freuen wir uns sehr und sind dankbar, dass mit der Marienhaus Stiftung ein Weiterbestehen des Arnold-Janssen-Gymnasiums auf Zukunft hin gesichert ist.“
Tamara Häußler Eisenmann