Nach 100 Jahren in eine andere Zukunft

30. Nov 2013

Im Festakt zur 100-Jahr-Feier der Gründung des Missionspriesterseminars Sankt Augustin wurde die abwechslungsreiche Geschichte als Auftrag und Ermutigung für die Herausforderungen der Zukunft angesprochen.

Die Steyler Missionare des Missionspriesterseminars Sankt Augustin feierten in einem Festakt den 100. Geburtstag des Hauses, das am 3. Dezember 1913 gegründet wurde. Damit fand das Jubiläumsjahr seinen Abschluss.

Der Rektor des Hauses, Pater Martin Üffing SVD, interpretierte die Feiern und die Geschichte des Hauses als einen Kompass, der den Weg in die Zukunft mit ihren veränderten Herausforderungen weisen soll.

In seiner Grußbotschaft bezog sich Landesrat Frithjof Kühn auf die Wertschätzung anderer Menschen, die die Arbeit der Steyler Missionare kennzeichnet. Besonders erwähnte er die weltweite Solidarität, wie sie sich bei Katastrophen immer wieder zeigt und wo Steyler Missionare vor Ort sofort Hilfe leisten und dank der internationalen Vernetzung helfen können.

In die gleiche Richtung gingen die Dankesworte von Bürgermeister Klaus Schumacher: „Die Stadt Sankt Augustin verdankt den Steyler Missionaren immerhin ihren Namen“, sagte er. Die Steyler Missionare waren für die Stadt und die Bewohner in der langen Geschichte eine Inspiration. Besonders bedankte er sich für die Möglichkeit der Zusammenarbeit bei Gelegenheiten wie dem Klosterfest. Daher wünsche er den Steylern und dem Haus viel Schwung, um die Herausforderungen der Geschichte in die Zukunft angehen zu können.

Im zentralen Teil des Festakts zeichnete der Kirchengeschichtler Pater Karl Josef Rivinius SVD die Geschichte des Hauses nach. Sankt Augustin sollte ursprünglich erschöpften und erkrankten Missionaren als Erholungszentrum dienen. Wegen der politischen Situation nach dem Kulturkampf wurde die Gründung verzögert und behindert. Die beiden Weltkriege brachten dem Haus schwerwiegende Einschnitte mit Zerstörungen und Plünderungen sowie persönlichen Verlusten (viele Gefallene). Rivinius zeichnete auch die wechselvolle Entwicklung zur Ausbildungsstätte für Missionare nach, in der in den vergangenen 100 Jahren rund 1000 Steyler auf ihren Einsatz in aller Welt vorbereitet wurden. Besondere Bedeutung maß er dabei der Entwicklung zur philosophisch-theologischen Fakultät mit kirchlicher und staatlicher Anerkennung zu. Ihre internationale Ausrichtung eröffne ihr einen guten Weg in die Zukunft, schloss er seinen Vortrag.

Von der Zukunft sprach auch der Generalobere der Steyler Missionare, Pater Heinz Kulüke, der zur Feier aus Rom angereist kam und die Errungenschaften der vergangenen 100 Jahre würdigte. Diese Herkunft setzte er in Beziehung zur Zukunft, von der „wir ahnen und wissen, dass vieles ganz anders sein wird und dass es grundlegende Veränderungen geben muss, damit wirklich Neues entstehen kann“, sagte Pater Kulüke. Als Bedingungen dafür erwähnte er, dass die Steyler die Nähe zu den Menschen suchen und finden. Der Akzent wird weniger auf den angestammten schwerfällig gewordenen Institutionen als im engagierten Begleiten der Menschen um uns und in weltweiter Solidarität liegen, drückte Pater Kulüke seine Hoffnung aus.

Der Festakt wurde von einem Bläserensemble der Stadt Sankt Augustin musikalisch umrahmt – ein weiterer Ausdruck der guten Nachbarschaft und engen Zusammenarbeit.

Tauchner SVD
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