Br. Gregor (Franz) Kreutz SVD (1924 - 2013)

02. Feb 2013

Seit geraumer Zeit litt Br. Gregor an einer unheilbaren Krankheit, die ihm jedoch erst in den letzten Wochen Probleme und auch Schmerzen bereitete.

Vor einigen Tagen musste er in das Krankenhaus von Ottweiler eingeliefert werden. Zuletzt verschlechterte sich sein Zustand dramatisch und am Fest der Darstellung des Herrn gegen 9.45 Uhr legte er sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.

Br. Gregor wurde am 16. Februar 1924 in Kapellen am Niederrhein geboren. Er war das älteste von zwölf Kindern der Eheleute Franz Kreutz und Mechtilde geb. Aymans. In der Pfarrkirche St. Georg empfing er die Sakramente der Taufe, Erstkommunion und Firmung. Die Eltern betrieben ein Landhandelsgeschäft und als Ältester sollte Br. Gregor dieses Geschäft weiterführen. Aus diesem Grund begann er nach dem Besuch der Volksschule eine kaufmännische Lehre und besuchte die kaufmännische Berufsschule in Geldern. Kurze Zeit nach Ablegung der Kaufmannsgehilfenprüfung wurde er im März 1942 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und kam nach Heusweiler/Saar. Bereits im Oktober 1942 musste er als Soldat der Wehrmacht zur Grundausbildung nach Bielefeld einrücken und kam im Februar 1942 an der Ostfront zum Kriegseinsatz. In Russland geriet Br. Gregor in Kriegsgefangenschaft. In seinen Aufzeichnungen schrieb er: „Damals fasste ich den Entschluss mich Gott im Ordensstand zu weihen, wenn ich dieser Hölle entrinne“.

Er kehrte am 3. Oktober 1948 nach Hause zurück und bereits im September 1949 war er bei den Barmherzigen Brüdern von Maria Hilf in Trier. Er merkte jedoch bald, dass er für die Krankenpflege nicht geeignet war. 1950 trat sein Bruder Wilhelm in St. Augustin bei den Steyler Missionaren ein und durch Vermittlung von P. Lillig fand auch Br. Gregor 1953 den Weg nach St. Augustin.  Am 8. September 1955 legte er die Ersten Gelübde ab und arbeitete zunächst in der Hausprokur. 1958 begann Br. Gregor im Auftrag des Steyler Pressevertrieb seine Arbeit als sog. Reisebruder. Für diese Aufgabe war er wie geschaffen. Nach der Ablegung der Ewigen Gelübde am 8. September 1961 blieb er noch für weitere 3 Jahre in St. Augustin und wurde im Juni 1964 in das Mutterhaus nach Steyl versetzt. Auch von hier aus reiste Br. Gregor. Er wurde oft als „Feuerwehrmann“ eingesetzt wenn es in einem Reisebezirk Probleme gab. Besonders gerne war er in Luxemburg unterwegs. Die Menschen dort hatte er besonders ins Herz geschlossen. Nach einem Herzinfarkt 1985 musste Br. Gregor kürzer treten und er wurde 1987 nach St. Augustin zurückversetzt. Er gab schweren Herzens das Reisen auf und half P. Rektor Bettscheider als Sekretär. Auch anderen Mitbrüdern war er bei Schreibarbeiten behilflich. Ab 1996 übernahm er auch gerne Fahrdienste für die Mitbrüder von St. Augustin.

Nach der Teilnahme am Provinztreffen und der Einweihung des Wendelinusheimes am 1. Mai 2008 bat Br. Gregor darum in das Wendelinusheim einziehen zu dürfen. Und so übersiedelte er am 25. August 2008 nach St. Wendel. Hier stand für ihn nun das Beten im Vordergrund. Oft konnte man ihn in der Kapelle vorfinden und nie fehlte er beim gemeinschaftlichen Gebet.

Wir danken Gott für das Leben von Br. Gregor und feiern das Sterbeamt für ihn am Dienstag, 05. Februar 2013, um 14.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses in St. Wendel. Anschließend geleiten wir unseren lieben Verstorbenen zu seiner letzten Ruhestätte.


St. Wendel, 02. Februar 2013
Leiter des Wendelinusheimes

Br. Stefan Theobald SVD