Durch Askese das eigene Leben sinnvoll gestalten

17. Okt 2014

Die Suche nach sinnvoller Lebensgestaltung in verschiedenen Religionen der Welt stand im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Hutter bei der Akademie Völker und Kulturen.

Wie „Athleten des Geistes und des Körpers“ in verschiedenen Religionen der Welt ihr Leben gestalten war das Thema des ersten Vortrags der Akademie Völker und Kulturen im Missionspriesterseminar Sankt Augustin am 17. Oktober 2014. Damit führte der Religionswissenschaftler Prof. Dr. Dr. Manfred Hutter (Universität Bonn) in die Vortragsreihe des Jahres 2014/2015 ein, das unter dem Thema „Weltfremdheit. Alternative Lebensentwürfe in den Religionen der Welt“ steht.

Der Leiter der Akademie, Pater Dr. Polykarp Ulin Agan SVD, stellte das Thema des Vortrags und der Reihe in den Kontext des „Jahres des Ordenslebens“, das in der Kirche gefeiert wird.

Professor Hutter stieg in sein Thema mit einem Hinweis auf Spitzensportler ein: Sie unterwerfen sich einer strengen körperlichen und geistig-geistlichen Disziplin und erreichen damit oft außergewöhnliche Leistungen. Solchen Zielen des Menschen dient die Askese, die nicht nur körperliche Anstrengungen und Verzicht bedeutet, sondern eine geistige Ausrichtung des ganzen Menschen sucht und ihn in eine neue Beziehung zu seiner Umwelt und zur Gesellschaft stellt. Die Lebensbereiche von Besitzlosigkeit, Ehelosigkeit und Gehorsam spielen dabei in allen Religionen unter verschiedenen Namen eine wichtige Rolle.

Durch die Gestaltung dieser Lebensbereiche treten die Mönche, Nonnen und Laien in einer gegebenen Religion in eine bestimmte und bewusste Beziehung zu ihrer Welt. Allerdings verlassen die Asketen die Welt nicht, sondern leben weiterhin in ihrer Welt, entsprechend den Perspektiven ihrer Religion. Durch diese Beziehung zu ihrer Umwelt werden die Asketen oft auch zu Vorbildern und Ratgebern für die anderen Angehörigen ihrer Religion, die sich nicht allen asketischen Formen der Mönche unterwerfen, aber doch in entsprechender Weise ihr Leben gestalten können.

Prof. Hutter beschrieb ausführlicher die Ausrichtung und die asketischen Regeln des Jainismus, einer der wichtigsten Religionen Indiens, in der es auch besonders um Wahrhaftigkeit, Besitzlosigkeit, Wertschätzung, Schutz aller Lebewesen und Ehelosigkeit geht.

Nach dem Vortrag waren die gut 40 interessierten TeilnehmerInnen eingeladen, bei einem Gläschen mit Prof. Hutter ins Gespräch zu kommen.

Der nächste Vortrag findet am 14. November 2014 statt.

Christian Tauchner SVD
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