Br. Karl Lochbühler SVD (1934-2014)

21. Jan 2014

Nach langer schwerer Krankheit hat Gott, der Herr, unseren lieben Mitbruder Br. Karl Lochbühler heimgerufen.

Br. Karl wurde am 28. November 1934 als Sohn des Buchhalters Josef Lochbühler und seiner Frau Genoveva, geb. Braig, geboren.

Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Br. Karl den Beruf des Kfz-Mechanikers. 1953 legte er die Gesellenprüfung ab und arbeitete anschließend bis 1957 als Kraftfahrer bei der Deutschen Bundespost.

Am 01. Dezember 1957 trat er im Missionshaus St. Wendel bei den Steyler Missionaren ein. Nach dem Postulat begann er am 08. September 1958 das Noviziat, das er am 08. September 1960 mit der Ablegung der Ersten Gelübde beendete. Bis 1964 arbeitete Br. Karl als LKW-Fahrer auf dem Wendelinushof. Er transportierte Bau- und Heizmaterial, sowie die Steyler Zeitschriften von St. Augustin nach St. Wendel. 1964 besuchte er in Saarbrücken die Meisterschule, die er mit der erfolgreich abgelegten Meisterprüfung abschloss.

1965 erhielt Br. Karl die Missionsbestimmung für Papua Neuguinea. Sechs Monate bereitete er sich in einem Englischkurs in Hadzor/England auf seinen Missionseinsatz vor. Am 18. Januar 1966 reiste er nach Neuguinea aus. Sein erstes Arbeitsgebiet war Alexishafen. Dort legte er am 08. September 1966 die Ewigen Gelübde ab. In Alexishafen arbeitete Br. Karl einige Jahre in der Autowerkstatt. Anschließend kümmerte er sich in Bogia um die Autos der Priester der Diözese. Dann wechselte er auf die Hauptstation nach Wewak. Auch hier arbeitete er in seinem Beruf als Automechaniker und leitete die Autowerkstatt bis 1983. Von 1983 - 1987 war Br. Karl am Sepikfluß und kümmerte sich vor allen Dingen um die Reparaturen der Außenbordmotoren der Boote. Schließlich war ihm von 1987 bis 2013 die Leitung der Autowerkstatt in Yambu anvertraut. Nach Aussage der Mitbrüder war Br. Karl ein ausgezeichneter Handwerker, der nicht nur Autos reparieren konnte, sondern auch u.a. Flugzeugmotoren reparierte.

2013 erkrankte Br. Karl an Krebs. Die Krankheit schritt sehr schnell voran und nach kurzer Zeit konnte er nicht mehr gehen und war auf den Rollstuhl angewiesen. Zunächst dachte man daran ihn nach Australien zu bringen, um ihn dort behandeln zu lassen, da man davon ausging, dass er die lange Flugreise nach Deutschland nicht machen könne. Br. Karl entschloss sich letztendlich doch nach Deutschland zu fliegen und kam in Begleitung einer Steyler Schwester am 28. März 2013 nach St. Wendel. Nach den ersten Untersuchungen stand fest, dass Br. Karl unheilbar erkrankt war. Das Personal und die behandelnden Ärzte gaben sich sehr viel Mühe ihm die noch verbleibende Zeit so erträglich wie möglich zu machen. Zunächst konnte er noch an gemeinschaftlichen Gebeten und auch am gemeinschaftlichen Essen teilnehmen. Br. Karl war ein starker Mann und ein großer Kämpfer. Er ergab sich nicht einfach in sein Schicksal, sondern kämpfte zunächst dagegen an. In der letzten Zeit verließen ihn jedoch mehr und mehr die Kräfte und eine gezielte und starke Schmerztherapie musste eingeleitet werden. Schließlich war er die letzten Wochen seines Lebens ans Bett gefesselt. Bis zuletzt trug er tapfer sein Kreuz. Wohl vorbereitet legte er heute sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.

Nie kam ein Wort der Klage über seine Lippen. Für jeden Dienst der Pflegenden bedankte er sich. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten ihn in ihr Herz geschlossen und sein Tod, der ja eine Erlösung für ihn war, hat alle traurig gestimmt.

Dankbar verabschieden wir uns von Br. Karl im Requiem, das wir am Samstag, 25. Januar 2014 um 10.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses St. Wendel für ihn feiern. Anschließend tragen wir ihn auf unserem Klosterfriedhof zu Grabe.


St. Wendel, 21. Januar 2014
Leiter des Wendelinusheimes

Br. Stefan Theobald svd