Bruder Siegfried Aufermann SVD (1934 – 2015)

20. Mai 2015

Bruder Aufermann verstarb am 19. Mai in den frühen Morgenstunden im Krankenhaus in Bottrop. Das Begräbnis findet am 26. Mai um 15 Uhr im Missionshaus St. Michael, Steyl, statt.

Siegfried Aufermann wurde am 26.09.1934 als zweites Kind der Eheleute Maria und Kurt Aufermann in Köln geboren. Seine Mutter verstarb bereits, als er erst acht Jahre alt war. Aus der zweiten Ehe des Vaters ging ein weiterer Sohn hervor.

Im Jahr 1949 begann Siegfried Aufermann eine Lehre als Schneider, die er 1952 erfolgreich abschloss. Da er wegen Arbeitsmangel später entlassen wurde, arbeitete er ein Jahr als Hilfsarbeiter in einer Druckerei. Seinem bereits im letzten Volkschuljahr erwachten Wunsch, Ordensmann zu werden, widersetzte sich sein Vater vehement. Wenn er erwachsen sei, dürfe er machen, was er wolle; sollte er aber tatsächlich einem Orden beitreten, würde er ihn dort nicht besuchen. Siegfried Aufermann blieb dennoch seiner inneren Stimme treu und trat 1955 bei den Steyler Missionaren in Sankt Augustin ein und erhielt den Ordensnamen „Thaddäus“, den er bis zum Jahr 1968 führte. Als junger Ordensmann erwarb Siegfried Aufermann durch Fernkurse pädagogische und theologische Kenntnisse und wurde ab dem Jahr 1958 als Internatserzieher in Bad Driburg eingesetzt. Später erwarb er noch das Diplom als „staatlich anerkannter Heimleiter“.

Um an der „Aktion Missio“ zur missionarischen Bewusstseinsbildung mitarbeiten zu können, wurde Siegfried Aufermann erlaubt, für fast zwei Jahre nach Indien zu gehen, um dort eigene interkulturelle Erfahrungen sammeln zu können. Der Aufenthalt in Indien veränderte sein Leben. Die Zusammenarbeit mit Mutter Teresa in Kalkutta und die Begegnung mit asiatischen Gebets- und Meditationspraktiken prägten ihn zutiefst. Zurück in Deutschland ließ er sich zum Meditationslehrer ausbilden.

1974 erhielt er die Bestimmung für das Gründungshaus in Steyl, wo er beim Aufbau der Jugendbildungsstätte mitwirkte und zwölf Jahre lang als Referent in Jugendkursen arbeitete. 1986 wurde er nach Bottrop versetzt, wo er für die nächsten zwölf Jahre als Sekretär des Provinzials tätig war. Schnell sprachen sich seine Erfahrungen mit der Meditation herum und es bildeten sich mehrere Gruppen, die er regelmäßig zur Meditation anleitete.

Als 2004 die Steyler Missionare ihre Niederlassung in Bottrop aufgaben, errichteten Freunde eine Meditationshalle mit angeschlossener Wohnung, so dass Siegfried seine Arbeit mit den Meditationsgruppen weiterführen konnte.
„Gott ist reine Liebe“, das war der Kern seiner Botschaft. Siegfried war selbst von der Erfahrung der Liebe Gottes durchdrungen und so wurde er für viele Menschen mehr als ein Lehrer: ein Begleiter, ein Seelsorger, ein Freund. Sein Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke.

Am Dienstag, dem 26. Mai 2015 wollen wir um 15 Uhr in einer Eucharistiefeier im Missionshaus St. Michael für das Leben von Br. Siegfried Aufermann danken. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.

P. Ralf Huning SVD
Provinzial


Vita Bruder Aufermann SVD

Christian Tauchner SVD