Bruder Ludwig Wensing SVD (1934 – 2015)

22. Jul 2015

Der Steyler Missionar Bruder Ludwig Wensing SVD verstarb am 21. Juli 2015 im Wendelinusheim des Missionshauses St. Wendel. Das Begräbnis findet am 25. Juli 2015, um 11.00 Uhr statt.

Ludwig Maria Wensing wurde am 07. Oktober 1934 als siebtes von acht Kindern der Eheleute Josef Wensing und Alwine, geb. Brüning-Venschott, im westfälischen Gescher-Harwick geboren. Von 1940 bis 1944 besuchte Ludwig die Volksschule in seinem Heimatort und wechselte danach auf die sechsjährige Realschule nach Gescher. Anschließend besuchte er die Höhere Handelsschule in Münster, die er nach zwei Jahren abschloss. 

Durch den Einfluss des mit ihm verwandten Chinamissionars - Erzbischof Theodor Buddenbrock - erwuchs auch in Ludwig der Wunsch Missionar zu werden. Er bat um Aufnahme bei den Steyler Missionaren und trat am 07. März 1955 als Postulant in die Steyler Ordensgemeinschaft ein. Am 08. September des gleichen Jahres wurde er eingekleidet und begann das zweijährige Noviziat. Die Ersten Gelübde legte er am 08. September 1957 im Missionspriesterseminar St. Augustin ab. Seit seinem Eintritt bis zur Ablegung der dritten Gelübde in St. Augustin war Br. Ludwig in der Missionsprokur eingesetzt. 

1959 erhielt er die Missionsbestimmung für die philippinische Zentralprovinz. Er absolvierte daraufhin in Liverpool bis 1960 einen Sprachkurs in Englisch. Auf der „MS Hessenstein“ reiste er am 18. Juli 1960 auf die Philippinen aus. Dort angekommen, wurde er dem „Christ The King“ Seminar in Manila zugewiesen. Hier arbeitete er in der Provinzprokur bis zur Ablegung der Ewigen Gelübde am 08. September 1963. Von 1963 - 1969 war er der Verwalter des SVD Catholic Trade Center. Anschließend wurde er in das Steyler Priesterseminar nach Tagaytay versetzt, wo er bis 1977 als Bibliothekar arbeitete. Von 1977 bis 1987 kehrte er zum Catholic Trade Center in seine alte Arbeit zurück. In den Jahren 1987 bis 1991 arbeitete Br. Ludwig dann im Generalat in Rom als Sekretär der PP. Pape und McHugh und half an der Pforte des Collegio Verbo Divino aus. 

Am 02. Juli 1991 erfolgte die Versetzung in die Süddeutsche Provinz in das Missionshaus St. Wendel. Hier half Br. Ludwig zunächst auf der sogenannten „Krankenabteilung“ aus, bevor er die Bibliothek des Missionshauses übernahm. Nach der Auflösung der Hausbibliothek und auch schon durch einige Krankheiten belastet, übernahm Br. Ludwig schließlich die Aufgabe des Sakristans und Vorsängers in den Gottesdiensten der alten Mitbrüder auf der Krankenabteilung. Nach dem Umbau des Missionshauses und der Errichtung des Wendelinusheimes gab er diese Aufgabe ab. Sowohl seine physischen als auch seine psychischen Kräfte ließen im Laufe der Jahre nach. Br. Ludwig wollte sich aber immer noch der Gemeinschaft der alten und kranken Mitbrüder, so gut es eben ging, zur Verfügung stellen. Und so übernahm er über mehrere Jahre das Vorbeten des Rosenkranzes am Nachmittag in der Kreuzkapelle. Schließlich war ihm auch dies aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich. Mehr und mehr war er auf Hilfe und Pflege durch das Personal angewiesen. In der letzten Woche musste er schließlich mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall in das Marienkrankenhaus in St. Wendel eingewiesen werden. Anfänglich erschien die Situation nicht besonders besorgniserregend, jedoch in der Nacht zum Montag verschlechterte sich sein Gesundheitszustand unerwartet dramatisch, und gegen 03.00 Uhr in der Frühe legte Br. Ludwig sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück. 

Wir danken Gott dem Herrn für das Leben von Br. Ludwig und verabschieden uns von ihm im Requiem, das wir am kommenden Samstag, 25. Juli 2015, um 11.00 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel feiern. Anschließend geleiten wir ihn zu seiner letzten Ruhestätte auf unserem Klosterfriedhof.

St. Wendel, 22. Juli 2015 
Leiter des Wendelinusheimes

Stefan Theobald SVD