Herausforderungen in deutschen Gemeinden

08. Okt 2015

Drei Steyler Fratres aus Afrika und Asien zur Missionarsausbildung von Sankt Augustin in deutsche Kirchengemeinden entsandt

Nhat, Alex, Victorin haben vom Pater Norbert Cuypers als Zeichen der Verbundenheit  ein kleines Kreuz mit dem Steyler Signet erhalten.
Nhat, Alex, Victorin haben vom Pater Norbert Cuypers als Zeichen der Verbundenheit ein kleines Kreuz mit dem Steyler Signet erhalten.

Neue Herausforderungen erwarten Victorin Oussoi aus Benin, Van Nhat Chu (Vietnam) und Alex Omondi Owino (Kenia) in ihrer Ausbildung zu Missionaren: In den nächsten Monaten werden Sie Gemeindearbeit in Berlin, München und Dresden leisten.


Am vergangenen Freitag wurden die drei Steyler Fratres mit einer Sendungsfeier in der Krypta des Missionspriesterseminars von ihren Mitbrüdern in Sankt Augustin verabschiedet. Der Arbeitseinsatz in den Gemeinden vor Ort bildet den zweiten Teil ihres OTP-Programms, in dem junge Steyler aus aller Welt für ihre Missionsaufgaben in Europa ausgebildet werden.


„Ich bin aufgeregt und begeistert. Viele Herausforderungen werden auf dem Weg liegen. Ich hoffe, dass ich das schaffen werde“, beschreibt Nhat seine Gefühle. Noch am selben Wochenende ist er zu seinem neuen Einsatzort nach München aufgebrochen, wo er die Steyler Kommunität acht Monate in der Gemeindearbeit unterstützt. Victorin kommt sechs Monate in Berlin zum Einsatz, Alex wird sich neun Monate bei den Steylern Missionaren in Dresden engagieren.


Victorin, Alex, Nhat in der Sakristei kurz vor der Sendungsfeier.
Victorin, Alex, Nhat in der Sakristei kurz vor der Sendungsfeier.

Mut um Schwierigkeiten zu überwinden
In seiner Abschiedsrede auf der Sendungsfeier bedankte sich Alex im Namen der drei für die Geduld und Hilfsbereitschaft ihrer Ordensbrüder in Sankt Augustin. Die Schwierigkeiten, die sie zu überwinden hatten, verschwieg er nicht: Das waren zum einen so konkrete Hürden wie der hiesige Winter und die deutsche Sprache. Sie mussten jedoch auch lernen, mit ihrer Freiheit hier umzugehen: „Wir haben begriffen, dass man in Sankt Augustin nicht zum Gebet wegen dem Präfekten geht. Wir gehen zu Gott, weil wir Gott brauchen“, so Alex in seiner Rede. 

Ausbildungsleiter Pater Norbert Cuypers überreichte den drei Fratres kleine Holzkreuze mit dem Steyler Signet als ein Zeichen der Verbundenheit. In seiner Ansprache verwies er auf den Mut ihrer Entscheidung, in Europa als Missionare wirken zu wollen. Angesichts der Entchristlichung der Gesellschaft und der fremdenfeindlichen Einstellungen und Aktionen vielerorts sei das keineswegs ein leichterer Weg.


Das OTP

OTP steht für „Overseas Training Program“. Diese zweijährige Praxisphase ist ein freiwilliger Bestandteil der Ausbildung für junge Missionare. Noch vor ihrer Missionsbestimmung lernen sie in einem der Steyler Wirkungsländer, wie es ist, in einer fremden Kultur zu leben und zu arbeiten.


Das OTP der Deutschen Provinz besteht aus zwei Teilen: aus einer Einführung in die Sprache und Kultur des Landes sowie einem sich anschließenden Arbeitseinsatz innerhalb der Provinz. Die Dauer des Sprachunterrichts beträgt mindestens sechs Monate, höchstens aber zwölf. Der sich anschließende Arbeitseinsatz variiert demgemäß zwischen 18 und zwölf Monaten. Die Gesamtdauer umfasst 24 Monate.


Die Präsenz eines OTP-Studenten ist ein Zeichen der Solidarität kirchlichen Lebens und stellt eine lebendige Bereicherung des internationalen Charakters der Kirche dar. Die Gemeindepastoral der SVD-Pfarreien verfolgt das Ziel, der Gemeinde ihre Verantwortung für die Weltkirche näher zu bringen und spezielle Berufungen für die Weltkirche zu wecken.

Wolfgang Finke