Pater Josef Utz (1938-2015)

21. Okt 2015

Am Fest unseres Schutzpatrons, des heiligen Wendelin, hat unser lieber Mitbruder P. Josef Utz nach einem langen und schweren Leiden sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurückgelegt.

Erst Ende August dieses Jahres kam er, nachdem es ihm gesundheitlich ganz schlecht ging, in unser Haus. Hier konnte man ihm die notwendige und adäquate Pflege zukommen lassen. Bereits in den 90er Jahren manifestierte sich bei ihm eine Krebserkrankung, die zunächst erfolgreich behandelt werden konnte. In den letzten Jahren zeigten sich aber erneut Tumore, die durch Chemotherapie behandelt wurden, jedoch war eine vollständige Heilung nicht möglich. 

P. Josef Utz wurde am 16. November 1938 im oberschwäbischen Mittelbuch, Kreis Biberach, als Sohn der Eheleute Max Utz und seiner Ehefrau Josefine, geb. Meisterhans, geboren. Er wuchs mit 4 Geschwistern - zwei Brüdern und zwei Schwestern - auf. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte P. Utz an das Gymnasium der Steyler Missionare in Blönried. Sein Abitur legte er im Frühjahr 1959 an der Missionsschule in St. Wendel ab. Am 01. Mai 1959 trat er in St. Augustin der Steyler Missionsgesellschaft bei und begann das zweijährige Noviziat, das er mit der Ablegung der Ersten Gelübde am 01. Mai 1961 im Missionspriesterseminar St. Gabriel in Wien abschloss. Nach dem Studium der Philosophie in St. Gabriel wechselte er nach St. Augustin, wo er die theologischen Studien absolvierte. Ebendort legte er am 01. Mai 1966 die Ewigen Gelübde ab und wurde in der Kirche des Missionspriesterseminars am 22. Oktober 1966 von Kardinal Bafile, dem damaligen Apostolischen Nuntius, zum Priester geweiht. Seine Heimatprimiz feierte er am 30. Oktober 1966 in der Kirche St. Josef in seinem Heimatdorf Mittelbuch. 1967 wurde er für zwei Jahre als Präfekt in das Missionshaus St. Peter in Tirschenreuth/Oberpfalz entsandt. Vom Herbst 1969 bis zum Sommer 1971 studierte er in Innsbruck Pastoralpsychologie. Mit dem Beginn des Schuljahres 1971/72 übernahm er die Leitung des Internates im Missionshaus St. Johann in Blönried. Dort blieb er bis 1980. Berufsbegleitend erwarb er das staatliche Diplom eines Erziehers und begann gleichzeitig ein Doktorat an der Universität Innsbruck. Im Herbst 1980 wurde er zum Dr. theol. promoviert. 

Im Anschluss daran leitete er die Internatsabteilung im Missionshaus St. Peter in Tirschenreuth bis zu deren Auflösung 1984. Danach konnte er in Nemi/Rom für ein halbes Jahr an einem theologischen Erneuerungskurs teilnehmen. Im Juli 1985 übernahm P. Utz die Stadtpfarrei St. Martin in Aulendorf, die er als Pfarrer bis zum 18. Juli 2010 leitete. 17 Jahre davon war er auch Dekan des Dekanates Bad Waldsee. Ab 2010 übernahm er die Stelle des Hausgeistlichen im Theresienheim in Moos/Eriskirch am Bodensee. 

P. Utz war ein allseits geschätzter und beliebter Seelsorger, ob bei den Schülern in den Internaten, die er betreute oder bei den Gläubigen in der Pfarrei. Er hat überall wo er wirkte positive Spuren hinterlassen. Wir sind Gott dankbar für das Leben von P. Utz und danken auch seiner Familie, die ihn unserer Ordensgemeinschaft geschenkt hat. 

Wir verabschieden uns von ihm im Requiem, das wir am kommenden Samstag, 24. Oktober 2015, um 10.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel feiern. Im Anschluss findet die Beisetzung auf unserem Klosterfriedhof statt. 

St. Wendel, 21. Oktober 2015 

Stefan Theobald SVD - Leiter des Wendelinusheimes