April 2012
„Wir beten für die christlichen Gemeinden in Afrika: Gott, unser Vater, lass sie spüren, dass Jesus, der Auferstandene, in Wort und Sakrament in ihrer Mitte ist.“
„Afrika – Kontinent der Hoffnung“ war vor Jahren das Schlagwort. In Afrika wuchs eine neue Kirche, eine junge Kirche heran, die ihre Lebendigkeit in Liturgie und Jugend ausdrückte. Afrika ist auch heute noch eine „junge Kirche“, weil es die Jugend ist, die dem Kontinent Leben gibt. Obwohl das Evangelium Christi schon seit dem römischen Reich, vor allem im Norden Afrika präsent ist, gab die missionarische Bewegung des 19. Jahrhunderts der Evangelisierung des Kontinentes neue Impulse. Nach dem II. Vat. Konzil hat Afrika die „Afrikanisierung“ der Kirche begonnen. Heute sendet die afrikanische Kirche nicht nur Missionare in die Nachbarländer des eigenen Kontinentes, sondern in die ganze Welt.
Doch gab und gibt es auch Schattenseiten in der neueren Kirchengeschichte Afrikas. Noch immer werden in Ländern Konflikte ausgetragen, die längst von christlichen Werten der Nächstenliebe und des Verzeihens geprägt sein sollten. Noch immer provozieren ethnische Vorurteile Kriege, die Migration und Armut verursachen.
In diesen Situationen von Kreuz und Leid ist der Auferstandene Zeichen einer Hoffnung, die uns vom Reich Gottes des Friedens und der Versöhnung träumen lässt. Das Johannesevangelium berichtet uns im vorletzten Kapitel eben genau von Menschen, die den Auferstandenen treffen. Traurigkeit und Schwermut sind bei den Aposteln und Maria bemerkbar. Als sie aber den Auferstandenen treffen, ändert sich ihr Leben. Lesen Sie selbst die Begegnung Marias mit dem auferstandenen Christus, wie sie uns Johannes schildert:
„Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.... Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte“ (Joh 20, 11-18).
Mein Osterwunsch an Sie: Möge der auferstandene Christus nicht nur Zeichen der sicheren Hoffnung für Männer und Frauen in Afrika, sondern auch für uns alle sein.