Darstellung des Herrn (F)

Liturgische Bausteine

Begegnung zwischen Generationen

1. Lesung: Mal 3,1-4
2. Lesung: Hebr 2,11-12.13c-18
Evangelium: Lk 2,22-40

Einleitung (mit Kerzenweihe und Prozession)

Vierzig Tage nach der Geburt Jesu in Bethlehem wird das Kind von seinen Eltern in den Tempel gebracht. Dort begegnet Jesus zwei alten Menschen, Simeon und Hanna, den Vertretern des Volkes Gottes. Sie haben ihr Leben lang sehnsüchtig den Erlöser erwartet.
Angesichts des Kindes sagt der greise Simeon: „Meine Augen haben das Heil gesehen”. Simeon, ein alter Mann, zeigt uns, dass auch noch das Alter Überraschungen und Höhepunkte des Lebens bereit hält; sein Leben zeigt, dass die Freude, Jesus zu begegnen, sein Dasein erfüllt und ihm inneren Frieden schenkt. Wo wir auf all das schauen, was Gott uns in unserem Leben geschenkt hat, dürfen auch wir sagen: „Meine Augen haben das Heil gesehen” – und Gott dafür danken.
Simeon bekennt voll Freude: „Christus, du bist das Licht, das alle Völker erleuchtet“. Wo ein Schein dieses Lichtes auch in unser Leben fällt, bekommen wir Ausstrahlung, werden füreinander Licht. Menschen mit Ausstrahlung werden füreinander Halt und Stütze im Leben, sie bereichern sich im Alltag des Lebens gegenseitig, werden zum Ort, an dem Menschen Gott begegnen können.

Gebet zur Segnung der Kerzen
Z: Wir beten!
Gott, du bringst Licht in unsere Welt und in unser Leben. Du hast am heutigen Tag dem greisen Simeon Christus geoffenbart als das Licht, das alle Völker erleuchtet.
Segne die Kerzen, die wir in Händen tragen. Erleuchte unsere Herzen. Führe uns auf dem Weg des Glaubens und der Liebe. Lass uns einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Der Priester segnet die Kerzen. Dann werden von zwei älteren und einem jüngeren Gemeindemitglied jeweils eine (Altar-)Kerze entzündet.

1. Kerze – Erwachsene(r)
Diese Kerze soll für die Generation der Alten in unserer Gemeinde leuchten wie für Simeon und Hanna. Alte Menschen sind wichtig für uns. Ihre Weisheit und ihre Lebenserfahrung ist ein Geschenk Gottes an uns.
Von Simeon hören wir: Herr, du hast deine Versprechungen gehalten. Nun kann ich in Frieden sterben. Denn ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass du dein rettendes Werk begonnen hast.

2. Kerze – Erwachsene(r)
Diese Kerze soll wie für Maria und Josef für alle Eltern leuchten, aber auch für alle Frauen und Männer, die in ihrem Leben Verantwortung für andere übernommen haben.
Eltern sind wichtig für uns. Sie begleiten junge Menschen auf dem Weg ins Leben. Sie helfen ihnen, den Weg zu Gott zu finden.
Vierzig Tage nach der Geburt Jesu haben seine Eltern ihn in den Tempel gebracht, um ihn Gott zu weihen.

3. Kerze – Kind/Jugendliche(r):
Diese Kerze soll wie für das Kind Jesus für die Kinder und die jungen Menschen
unserer Gemeinde leuchten.
Sie sind die Träger der Zukunft unserer Gesellschaft und Kirche. Ihre Zukunft liegt uns am Herzen.
Simeon sagt vom Kind Jesus, er sei ein ‚Licht, das die Heiden erleuchtet und
Herrlichkeit für das Volk Israel‘.

Z: Wir entzünden nun die Lichter und ziehen ins Gotteshaus mit der Zuversicht: Auch in unserer Mitte ist Christus, er kommt in unsere Welt in seinem Wort und im Brot, zu denen, die auf sein Kommen in Herrlichkeit warten.

Die drei Kerzen werden bei der Prozession vorangetragen und auf den Altar gestellt


Wenn keine Kerzenweihe vorausging:

Liturgischer Gruß

Der Herr, der unsere Herzen erleuchtet, sei mit euch.


Einleitung

Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen.“ Gott selbst ist als Licht in das Dunkel dieser Welt gekommen. In seinem Erlösungswerk hat er die Nacht des Todes überwunden. Seitdem dürfen wir jedes Licht als Zeichen seines Kommens deuten. – Im Evangelium erfahren wir die Begegnung des Herrn mit den Menschen, die auf ihn gewartet haben. Was der greise Simeon ausspricht, hat Gültigkeit für alle Zeiten: Er ist „ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Herrlichkeit des Volkes Israel“.


Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist das Licht zur Erleuchtung der Menschen: Herr, erbarme dich.
- Du bist die Orientierung auch für dein Volk Israel: Christus, erbarme dich.
- Du bist die klare Sonne auch im Dunkel der Weltnacht: Herr, erbarme dich.

 

Fürbitten

Jesus von Nazaret, Licht und Heil der Welt. Wir danken dir für deine Gegenwart unter uns und legen unsere Welt in deine Hände.
- Wir bitten für alle, denen die Hoffnung fehlt, und für die, denen die Kraft fehlt, weiterzugehen, weiter zu lieben, zu vergeben: Schenke ihnen den Mut zum nächsten Schritt, das rechte Wort, den langen Atem deiner Geduld. – Christus, Erlöser der Welt, A.: wir bitten dich, erhöre uns. 
- Wir bitten für alle, die gefangen sind in einer Spirale von Hass und Gewalt; für die Völker, die keinen Frieden finden und für alle Opfer von Krieg und Ungerechtigkeit: Schenke ihnen Kraft und Hoffnung und befreie sie aus ihrer Not.
- Wir bitten für alle alten Menschen, die nichts mehr von ihrem Leben erwarten, die in Heimen einsam und vergessen ihr Leben fristen: Sei ihnen Licht durch Menschen, die sich ihnen zuwenden.
- Wir bitten für die Schwerkranken, für die es keine Hoffnung mehr gibt auf Genesung, und für alle, die ihnen zur Seite stehen: Schenke ihnen deine erbarmende Nähe.
- Wir bitten für unsere Familien, für Großeltern, Eltern und Kinder: Schenke uns aufmerksame Ohren und Herzen, um aufeinander zu hören, wenn wir uns begegnen.
Gottgesandter Erlöser und Heiland der Welt. Dich preisen wir mit dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, jetzt und in Ewigkeit.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Bernd Werle SVD