2. Sonntag der Osterzeit – Weißer Sonntag – Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit (B)

Liturgische Bausteine

Die Wunden der Welt berühren

1. Lesung: Apg 4,32-35
2. Lesung: 1Joh 5,1-6
Evangelium: Joh 20,19-31


Einleitung

In alten Zeiten wurden nach einer Woche Oster- und Tauffeierlichkeiten die Festtagsgewänder der Neugetauften, die weißen Kleider, an diesem Sonntag abgelegt zum Ende des Festes. Daher der Name „Weißer Sonntag“. In den Messtexten heute ist aber noch deutlich vom Osterjubel zu merken. Aber da ist auch der Zweifel des Thomas zu hören. Zweifel am Sinn des Lebens, Zweifel durch die Tatsache des Leides und des Sterbens, Zweifel, ob es diesen gütigen Gott überhaupt gibt und ein Leben danach, Zweifel an und durch Mitmenschen. Wir bringen vieles davon mit in diesen Gottesdienst, in der Hoffnung, dass wir ihn mit etwas mehr Gewissheit wieder verlassen.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- Du bist auferstanden von den Toten. Herr, erbarme dich.
- Du bist den Jüngern erschienen und verkündest Frieden und Vergebung.
Christus, erbarme dich.
- Du hast uns den Beistand, deinen Heiligen Geist, gesandt, für Frieden und Vergebung. Herr, erbarme dich.
 

Fürbitten

Jesus Christus hat den Tod besiegt. Er führt uns zum Glauben an seine Auferstehung. Ihn bitten wir:
- Du hast den Jüngern deinen Frieden zugesprochen. Vereine die Kirche und die politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen in dem Bemühen, Frieden zu schaffen.
- Du hast Thomas in seinem Zweifel angenommen. Begleite alle ehrlich suchenden und um Glauben und Lebenssinn ringenden Menschen.
- Du hast Thomas deine Wunden gezeigt; so konnte er deine österliche Gegenwart spüren und seinen Weg finden. Stärke uns Christen, die nicht sehen und doch glauben, in der Gewissheit, dass wir dir auf vielerlei Weise begegnen können.
- In vielen Gemeinden empfangen dich heute Kinder zum ersten Mal im hellen Brot deines Leibes. Lass sie und ihre Eltern in deiner Nähe bleiben und glücklich sein.
- Lass unsere lieben Verstorbenen in Freude erleben, was Thomas in die erschütternden Worte kleidet: „Mein Herr und mein Gott“.
Herr Jesus Christus, du bist gütig und deine Zuneigung und dein Wohlwollen währen ewig. Dir sei Dank und Ehre heute und in alle Ewigkeit. Amen.
 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Hermann J. Schnieders SVD