5. Sonntag der Osterzeit (B)

Liturgische Bausteine

‘Zappen’ oder ‘Bleiben in ihm’

1. Lesung: Apg 9,26-31
2. Lesung: 1 Joh 3,18-24
Evangelium: Joh 15,1-8

Einleitung

Viele von uns achten, wenn sie einkaufen, auf das Gütesiegel des gewünschten Produktes. Das Wort Gottes, das uns heute verkündigt wird, gibt uns Antwort auf die Frage nach dem Gütesiegel der Christen, ihrem Markenzeichen. Zweierlei lässt die ‘Güte’ derer erkennen, die den Namen ‘Christen’ tragen und wahrhaft Christen sind: sie hängen an Jesus Christus und sind allen in Liebe zugetan.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- Wo du in uns bleibst und wir in dir, finden wir Halt und Stütze. Herr, erbarme dich.
- Wo du in uns bleibst und wir in dir, durchpulst deine Liebe unser Leben. Christus, erbarme dich.
- Wo du in uns bleibst und wir in dir, wachsen in uns Früchte der Liebe. Herr, erbarme dich.
 

Fürbitten

„Wenn ihr in mir bleibt, dann bittet um alles, was ihr wollt. Ihr werdet es erhalten.“ Im Vertrauen auf dieses Jesuswort bitten wir:
- Für unsere Kirche, für alle, die als bekennende Christen in der Öffentlichkeit der Kritik ausgesetzt sind: Schenke ihnen einen lebendigen Glauben und Kraft zum Zeugnis der Liebe.
- Für die Mächtigen der Welt: Schenke ihnen ein Herz für die ihnen anvertrauten Menschen und einen unerschütterlichen Willen zu Frieden und Gerechtigkeit.
- Für die leidenden Menschen, die uns in unserem Alltag und in Fernsehbildern begegnen: Lindre ihre Nöte, heile und tröste sie.
- Für alle, denen die Frohbotschaft der Bibel fremd ist: Schenke ihnen die Begegnung mit lebendigen Zeugen des Glaubens und ein offenes Herz.
- (eine Fürbitte, die ein aktuelles Anliegen aufgreift)
- Für unsere Verstorbenen: Schenke ihnen ihren Lohn für all ihre Liebe und deine Barmherzigkeit für ihr Versagen.
Vater im Himmel. Dein Sohn ist Mensch geworden, um uns zu heilen. Für ihn sagen wir dir Dank und preisen dich in dieser Zeit und in Ewigkeit.
 

Meditation

In Zeitnot geraten wie in ein Netz ist der Mensch.
Atemlos hetzt er durch sein Leben und wischt sich den Schweiß.
Ein Fluch des Jahrhunderts ist diese Eile.
Es wird ganz eilig gezecht und ganz eilig geliebt,
ganz tief sinkt die Seele dabei.
Man mordet ganz eilig, vernichtet ganz eilig,
ganz eilig sind später Reue und Buße vorbei.
Halt an, bleib doch stehen,
der du wie auf fallendem Laub über Gesichter stampfst und sie nicht ansiehst.
Halt an, bleib doch stehen,
– du hast Gott vergessen und schreitest ja über dich selbst hinweg.
                                                                                    Jewgeni Jewtuschenko

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Bernd Werle SVD