Zum Jahresschluss – Hl. Silvester I., Papst (g)

Lesung: 1Joh 2,18-21
Oder: Ez 34,11-16
Evangelium: Joh 1,1-18
Oder: Mt 16,13-19

 Gerne blicken wir am letzten Abend des Jahres zurück auf die abgelaufenen 365
Tage. Was war und was hätte sein können, Gutes und Schweres, Glück und Leid
bewegen unsere Gedanken. Oft erinnern wir uns auch an die Vorsätze, die wir in
dieser Nacht/an diesem Abend vor genau einem Jahr gefasst haben. Viele werden
stolz sein, dass sie fertig gebracht und geschafft haben, was damals anvisiert wurde. Andere leiden vielleicht darunter, dass wieder nichts daraus geworden ist. Wieder jemand weiß vielleicht gar nichts mehr davon, oder hat sich einfach nichts vorgenommen.
Gott hat uns Zeit geschenkt, Zeit zum Leben. Mit seinem Segen ist uns vieles
gelungen. Andere Dinge beschäftigen uns noch, da stecken wir mitten drin. Oft aber leiden wir auch unter unserem Scheitern und Schuldigbleiben, dass unseren Worten und Vorsätzen nicht die entsprechenden Taten gefolgt sind.
All dies dürfen wir jetzt in diese Feier einbringen, Gott zurückgeben und uns so
bereiten für das, was kommen wird, was die Zukunft uns bringt, was Menschen uns zutrauen und wo wir spüren, dass wir selber und Gott Erwartungen an uns haben.

 Herr Jesus Christus,
- du hast dein Ja zu uns eingelöst. Du Ja-Wort Gottes zu uns: Herr, erbarme dich!
- Du bist Mensch geworden. Du greifbare Liebe des Vaters: Christus, erbarme dich!
- Du kennst Höhen und Tiefen des Lebens. Du Grund unseres Vertrauens in
Gottes Barmherzigkeit: Herr, erbarme dich!

 Herr Jesus Christus, Gottes gutes Wort an uns, wir bitten Dich mit unseren
Worten:
- Lohne allen, denen wir für ihre Liebe und Hilfe, ihre Nähe und Unterstützung, ihr Wohlwollen und ihren Einsatz, ihre Arbeit und ihre Verlässlichkeit, zu danken haben, alles, was sie uns an Gutem getan haben.
- Segne und stärke alle, die wir Tag für Tag in Anspruch nehmen. Lass uns nichts für selbstverständlich halten. Öffne uns die Augen dafür, dass unser Leben nur gelingt und harmonisch ist, wenn wir den Beitrag der anderen schätzen und dafür danken, ganz gleich ob er im Rampenlicht steht oder verborgen ist, hoch geachtet und teuer bezahlt wird, oder verächtlich beäugt und kaum angesehen ist
- Nimm unseren Dank an für den Frieden im eigenen Herzen, in den Beziehungen zu den Menschen und in unserem Teil der Erde. Lass uns vor allem dort, wo Streit herrscht, alles tun, damit Friede werden kann. Kröne du die Bemühungen – auch unserer neu gewählten Regierung – und aller Verantwortlichen in Wirtschaft und Industrie mit dem Geschenk von Frieden, Freiheit und echten Lebenschancen für alle Menschen.
- Hilf deiner Christenheit eins zu werden, Zeugnis für dich und deine Liebe zu geben, unerschrocken und mutig für dein befreiendes, aufbauendes und Hoffnung stiftendes Wort einzutreten, und segne alle, die – auch in unserer Gemeinde – am Anbruch deines Reiches mitbauen.
- Mach uns bereit zum Verzeihen und lass uns Vergebung erfahren, wo wir versagt haben, ungerecht waren und von unseren Mitmenschen keine gute Meinung hatten. Ermutige alle Menschen, einander neue Chancen einzuräumen und daran zu glauben, dass echte Veränderung zum Guten tatsächlich möglich ist.
- Segne all die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die in diesem Jahr mit dem Sakrament der Taufe beschenkt worden sind. Sei Du ihnen allen leibender Segen und lass sie deine Lebenskraft erfahren.
- Stärke unsere Kommunionkinder und ihre Familien, alle, die das Sakrament der Firmung empfangen haben und auch jene, die sich auf den Vorbereitungsweg für den Empfang dieser Heilszeichen begeben haben. Sei du die Kraft zum täglich neu eingelösten Ja-Wort für alle, die sich ihre Liebe versprochen haben und einander in Liebe und Treue ein Leben lang zugetan bleiben wollen.
- Vollende das Leben unserer Verstorbenen und sei du die Kraft für alle, die mit einem leeren Platz an ihrer Seite zurückgelassen sind. Schenke du uns allen einen Menschen, der für uns da ist, uns versteht und gut Freund ist. Und lass uns auch selber solche Menschen für andere sein.
- Stehe all denen bei, die Angst vor der Zukunft haben; Angst haben vor Veränderungen und Aufgaben, die auf sie zukommen, Angst vor Krieg und Gewalt, vor erneuten Unwettern und Katastrophen, vor Hochwassern und Arbeitslosigkeit und nicht ausreichender Sicherung im Alter. Schenke ihnen allen die Erfahrung des Geborgenseins, auch in dir.
- Verlass auch die nicht, die der Gemeinschaft der Glaubenden den Rücken gekehrt haben. Schau auf alle, die nach Lebenssinn suchen und lass sie alle Oberflächlichkeit und alles Blendwerk durchblicken, damit sie sich selbst vor lauter Konsum und Genuss nicht verlieren.
Herr Jesus Christus, du bist der Inhalt unseres Lebens und sein Ziel. Dir vertrauen wir uns und alle an, für die wir gebetet haben. Dich loben und preisen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.