1. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

Versuchung

1. Lesung: Gen 2,7-9; 3,1-7a
2. Lesung: Röm 5,12-19 (Kurzfassung: 5,12.17-19)
Evangelium: Mt 4,1-11

Einleitung

Wir feiern heute den ersten Sonntag der österlichen Bußzeit. Wir tun es mit einem dankbaren Blick auf Jesus: Wie wir, wurde auch er in Versuchung geführt. In allem ist er uns gleich geworden, außer der Sünde. Er selbst ist unser Wegbegleiter durch die vierzig Tage, in denen wir aufs Neue unser Christsein einüben. Im Zugehen auf das Osterfest sollen wir uns neu entscheiden für ein Leben aus dem Evangelium.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus,

  • so wie wir bist auch du versucht worden. 
  • so wie wir hast du am Wort Gottes Orientierung gefunden. 
  • anders als wir hast du allen Versuchungen widerstanden.

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du schenkst uns die heiligen vierzig Tage
   als eine Zeit der Umkehr und der Erneuerung.
Hilf uns,
   damit wir uns ganz auf Dein Evangelium einlassen,
   unter dem Anspruch Deines Wortes unser Leben gestalten
   und den Versuchungen widerstehen,
  die unser Leben und das unserer Mitmenschen bedrohen.
Darum bitten wir Dich im Heiligen Geist
   durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.  

Einleitung zur 1. Lesung: (Gen 2,7-9; 3,1-7a)

Immer schon hatten Schlangen für die Menschen etwas Bedrohliches. Manchmal sind sie versteckt oder gut getarnt. Sie kommen unscheinbar daher, doch können sie hochgiftig und lebensbedrohend sein. Genau so wie Versuchungen. Hören wir die Bildgeschichte aus dem Buch Genesis von der Versuchung durch die Schlange.

Einführung zur 2. Lesung (Röm 5,12-19 [Kurzfassung: 5,12.17-19])

Adam, der erste Mensch, hat gesündigt. Jesus, der neue Mensch, hat der Versuchung widerstanden. Adam ist gestorben. Jesus, der solidarisch durch unseren Tod hindurch gegangen ist, hat ihn besiegt und ist auferstanden. Aus dieser Gnade dürfen wir leben, sagt uns der Apostel Paulus.

Fürbitten

Herr Jesus Christus,
Du kennst unser Leben. Du hast es mit uns geteilt; wie wir, wurdest du versucht. Wir bitten dich: 

  • Hilf der Kirche, der Versuchung von Privilegien, Reichtum und Macht zu widerstehen und mach sie bereit, alles in den Dienst an den Menschen zu stellen. 
  • Hilf allen Kindern und Jugendlichen, der Versuchung des schnellen Vergnügens oder des schnellen Geldes zu widerstehen, und steh ihnen bei, damit sie eine gute Basis für ihre Zukunft legen können.
  • Hilf allen Mächtigen in der Wirtschaft, verantwortlich mit den ihnen anvertrauten Menschen und Gütern umzugehen und ökologisch nachhaltig und sozial zu handeln.
  • Unterstütze alle Bemühungen gegen die Spekulation auf Nahrungsmittelpreise und schenke denen, die durch solche unmenschliche Praktiken hungern müssen, solidarische Helfer. 
  • Bewahre die Wissenschaftler davor, ohne Rücksicht auf ethische Maßstäbe die Forschung voran zu treiben, und erleuchte die Gesetzgeber beim Schaffen der Rahmenbedingungen.

Allmächtiger Gott, Du bist der alleinige Gesetzgeber, dem die ganze Schöpfung ihr Leben verdankt. Auf dich vertrauen und hoffen wir heute und in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Friedensgruß

 Wie oft sind wir versucht, über unserer Suche nach Genuss, nach Privilegien und Besitz unsere Mitmenschen zu vergessen. Leicht entstehen dann Unfriede und Entzweiung.

An diesem Tisch sind wir eingeladen, vom Brot des Lebens zu kosten. Es ist geteiltes Brot, geteiltes Leben, Nahrung für den inneren und den äußeren Frieden. Lassen wir uns davon verwandeln.

Bitten wir: Herr, schenk du uns Kommunion, schenk uns den Frieden.

Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch…

Meditation nach der Kommunion

Bis zum Ende

Nein, nicht aufhören.
Göttliche Gnade ist es
gut zu beginnen.
Größere Gnade
auf dem rechten Weg zu bleiben.
Den Rhythmus zu halten.
Aber die Gnade der Gnaden ist es
nicht aufzugeben.
Könnend oder nicht könnend,
fallend, auseinander, in Stücke,
ans Ziel kommen…

(Dom Helder Câmara) 

Schlussgebet

Treuer Gott,
du hast unseren Hunger gestillt mit dem Brot des Lebens.
Du hast uns gestärkt mit Deinem Wort.
Lass uns so gesättigt und ermutigt die 40 Tage
   den Weg auf Ostern zugehen
   voller Zuversicht und Mut.
Darum bitten wir durch Christus,
   unseren Bruder und Herrn. Amen.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Franz Helm SVD