3. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

Die Gabe Gottes

1. Lesung: Ex 17,3-7
2. Lesung: Röm 5,1-2.5-8
Evangelium: Joh 4,5-42

Einleitung

Wir stehen mitten in der vorösterlichen Bußzeit und sind aufgerufen, uns Zeit zu nehmen zur Besinnung. Dabei sollen wir unsere Grenzen kennen lernen, unserer Schwächen innewerden. Diese können leicht zu einer Gefahrenzone werden, in der wir das seelische Gleichgewicht verlieren und unsere Zukunft vermasseln können. Die Besinnung beschäftigt uns aber nicht nur mit uns selber, sondern vor allem mit dem Gnadenangebot, das von Gott kommt und eine ganz neue Perspektive in unser Leben bringen kann. Heute begegnet uns dieses Gnadenangebot in der Liturgie unter dem Symbol des Wassers, das belebt und Hoffnung schenkt und uns neu auf den Weg bringt.

Bitten wir zum Beginn unserer Eucharistiefeier, dass Gott uns Augen und Herzen öffnet, uns reinigt und bereit macht, sein Leben in uns aufzunehmen.

Kyrie

Herr, Jesus Christus:

  • Du kommst uns in unserer Schwachheit zu Hilfe. – 
  • Du stärkst uns mit dem Wasser des Lebens. –  
  • Du bleibst uns nahe in all unseren Gefahren. –

Tagesgebet

Gott, unser Vater,
du bist der Quell des Erbarmens und der Güte,
wir stehen vor dir als schwache Menschen,
    deren Gewissen belastet ist und die bei dir Hilfe suchen.
Sieh auf unsere Not
   und lass uns,
die wir durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe uns dir nähern,
bei dir Vergebung und Frieden finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

Evangelium: (Joh 4,5-42)

Hinweis: Da die Perikope des Evangeliums heute relativ lang ist, empfiehlt es sich, den Text mit verteilten Rollen vorzutragen, um das Zuhören zu erleichtert.

 

(gelesen in verteilten Rollen: P./D.: Priester/Diakon > Jesus; Evangelist; Frau; Sprecher;
kursiv gesetzter Text könnte evt. entfallen, - auch wenn er zu Joh gehört - um das Lesen „in verteilten Rollen“ nicht unnötig zu unterbrechen)


P./D.: + Aus dem Hl. Evangelium nach Johannes
Evangelist: [In jener Zeit] / [So] kam er zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr:

P./D.: Gib mir zu trinken!

Evangelist: Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. (Die samaritische Frau sagte zu ihm:)

Frau: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten?
Evangelist: Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. (Jesus antwortete ihr:)

P./D.: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

(Evangelist: Sie sagte zu ihm:)

Frau: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?

(Evangelist: Jesus antwortete ihr:)

P./D.: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.

(Evangelist: Da sagte die Frau zu ihm:)

Frau: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen.

(Evangelist: Er sagte zu ihr:)

P./D.: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her!

(Evangelist: Die Frau antwortete:)

Frau: Ich habe keinen Mann.

(Evangelist: Jesus sagte zu ihr:)

P./D.: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.

(Evangelist: Die Frau sagte zu ihm:)

Frau: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.

(Evangelist: Jesus sprach zu ihr:)

P./D.: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

(Evangelist: Die Frau sagte zu ihm: )

Frau: Ich weiß, dass der Messias kommt,

Evangelist: das ist: der Gesalbte ([oder] Christus).

Frau: Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.

(Evangelist: Da sagte Jesus zu ihr:)

P./D.: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.

Evangelist: Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, aber keiner sagte: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr? Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, eilte in den Ort und sagte zu den Leuten:

Frau: Kommt her, seht, da ist ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Messias?

Evangelist: Da liefen sie hinaus aus dem Ort und gingen zu Jesus. Währenddessen drängten ihn seine Jünger:

Sprecher: Rabbi, iss!

(Evangelist: Er aber sagte zu ihnen:)
P./D.:
Ich lebe von einer Speise, die ihr nicht kennt.

Evangelist: Da sagten die Jünger zueinander:

Sprecher: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht?

(Evangelist: Jesus sprach zu ihnen:)

P./D.: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen. Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Ich aber sage euch: Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte. Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen. Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät und ein anderer erntet. Ich habe euch gesandt zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeit.

Evangelist: Viele Samariter aus jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. Und zu der Frau sagten sie:
Sprecher: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.

P./D.: Frohe Botschaft unseres Lebensquells Jesus Christus

P. Karl Jansen SVD

Fürbitten

Jesus Christus ist gekommen, um uns auf den Weg des Lebens zu führen und unseren Hunger und Durst nach dem wahren Leben zu stillen. Zu ihm wollen wir nun beten: 

  • Schenke all jenen, die gezwungen sind, ein Leben zu führen, das nicht ihrer menschlichen Würde entspricht, die Gelegenheit zu einem neuen Leben in Würde und Selbstachtung. – Herr, erbarme dich. (A) Christus, erbarme dich.
  • Lass die Menschen, die in Glaubensnot geraten sind, Mitmenschen finden, die sie auf den Weg zu dir zurückführen. 
  • Gib unseren Christen den Mut, die Not der Menschen wahrzunehmen und sie durch Werke der Liebe zu mildern. 
  • Lass die Kranken deine Nähe spüren und schenke ihnen Trost und Hilfe durch den Empfang der Sakramente.
  • Erbarme dich der Zweifelnden und Suchenden und schenke ihnen Zugang zu deiner Weisheit und Liebe.
  • Schenke unseren Verstorbenen dein Leben und lass sie eine ewige Heimat finden bei dir.

Herr, unser Gott, du bist bei uns und hörst unser Rufen. Schenke uns erneut dein Erbarmen und erhöre unsere Bitten durch Christus, unsern Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Dr. Anton Weber SVD